Im Yellowstone Nationalpark sind alle Campingplätze „first come – first serve“, es hilft also nur rechtzeitiges Ankommen. Nach einer viel zu kurzen Nacht fuhren wir also die letzten zwei Stunden der Strecke.
Da die Hauptsaison vorbei ist, war es jedoch kein Problem, morgens um 9 Uhr einen Platz auf dem Norris-Campground zu bekommen.
Kurz nachdem wir wieder vom Campingplatz losgefahren sind, zeigte uns gleich ein Bison, wer auf der Straße Vorfahrt hat.
Unterhalb des Gelände des Yellostone Nationalparks befindet sich ein riesiger Vulkan, der vier unterschiedliche vulkanische Erscheinungsformen hervorbringt.
Unser erster Halt war der Roaring Mountain, ein Bergrücken mit etlichen Fumarolen, dabei handelt es sich um Stellen, an denen Dampf austritt (Erscheinungsform 1).
Weiter ging es zu den Mammoth Hot Springs, also heißen Quellen (Erscheinungsform 2). Wie alles im Yellowstone Park, sind diese sehr veränderlich: Ständig entstehen neue und alte fallen trocken. Das erste Bild zeigt die Cleopatra Terraces, das zweite die Canary Spring.
Durch das austretende heiße und mineralienreiche Wasser wird der Wassertransport in den Bäumen blockiert, weshalb diese nach und nach absterben.
Direkt neben dem Visitor Center machte ein Elch seine Mittagspause.
Im Nachhinein stellten wir fest, dass dieses Visitor Center der einzige Ort im Park ist, wo es ein W-LAN Netz gibt.
Nach einigen Zwischenstopps erreichten wir den Lower Fall.
Wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft fährt, sind viele wilde Tiere zu beobachten. Das erste Bild zeigt einen Gabelhornbock (schnellstes Tier in Nordamerika), das zweite einen Hirsch.
Abends ging es dann in das Lamar Valley, um dort Wölfe zu beobachten. Vorallem entdeckten wir dort aber Bison-Herden.
Einige Meilen im Tal parkten etliche Autos am Straßenrand. Da es meisten etwas zu sehen gibt, wenn viele Menschen am Straßenrand stehen, hielten wir natürlich auch an. Und tatsächlich, wir sahen zum ersten Mal einen Bär in freier Wildbahn.
Die untergehende Sonne erinnerte uns daran, dass es Zeit ist, zum Campingplatz zurück zu fahren. Bei der Heimfahrt durch den ziemlich dunklen Park realisierten wir zum ersten Mal, wie riesig dieser eigentlich ist.
Nachdem wir am Vortag den nördlichen Teil des Parkes erkundeten, erwartete uns nach dem Aufstehen zunächst das nahe am Campingplatz gelegene Norris Geyser Basin.
Neben vielen heißen Quellen ist dort auch der Steamboat Geyser (Erscheinungsform 3) zu finden. Wann immer man dort hinkommt, wird man kleine Eruptionen (< 10 m) und viel Dampf zu sehen bekommen. Dieser Geysir gehört leider zu den nicht vorhersagbaren. Zwischen zwei großen Eruptionen (> 70 m) können Jahre, oder auch nur wenige Tage liegen.
Den ersten ausbrechenden Geysir, den wir sahen war der Vixen Geyser. Dieser bricht ungefähr alle 10 Minuten aus und gehört damit zu den vorhersagbaren Geysiren.
Je nach Temperatur siedeln sich unterschiedlich farbige Mikroorganismen an den vulkanischen Erscheinungsformen an und sorgen für ein beeindruckendes Aussehen.
Nachdem wir bereits Fumerolen, heiße Quellen und Geysire gesehen haben, fehlten uns noch die Mud Pots, übersetzt Schlammtöpfe (Erscheinungsform 4). Diese entdeckte wir zum ersten Mal beim Artists Paintpots.
Bequem ging es im Auto durch den Firehole Lake Drive. Dort kamen wir genau rechtzeitig zur dritten Nachwehe der Eruption des Great Foutain Geysirs. Dieser ist vorhersagbar und bricht nur wenige Male am Tag aus.
Das Hauptziel des Tages war Old Faithful. Dort kamen wir rechtzeitig zum Ausbruch des Grand Geyser an. Bei diesem sind die Ausbrüche mit einer Unsicherheit von +- 45 Minuten vorhersagbar. Nach einiger Wartezeit brach er dann auch tatsächlich aus. Grand Geyser ist von den vorhersagbaren Geysiren der größte.
Das Ganze nun noch ergänzt als Video:
[fvplayer src=“http://durchsuniversum.de/wp-content/uploads/2018/09/Geyser.mp4″ width=“1280″ height=“726″]
Danach hatten wir Glück, dass auch der Daisy Geyser und der Riverside Geyser (nachfolgendes Bild) wenig später ausbrachen. Auch diese beide sind vorhersagbar, brechen aber auch nur wenige Male am Tag aus.
Bevor wir wieder ins Auto stiegen, warteten wir noch auf den Ausbruch des bekanntesten Geysirs, dem Old Faithful Geyser. Dieser bricht alle 90 Minuten +- 10 Minuten aus.
Vom bekanntesten Geyser ging es zur bekanntesten heißen Quelle, der Grand Prismatic Spring.
Leider war die Sonne schon hinter einem Berg verschwunden, als wir bei der Aussichtsplattform ankamen. Sonst wäre das Bild sicher eindrucksvoller geworden.
Zurück am Norris Campground, kochten wir uns im Dunklen noch Nudeln mit Tomatensoße. Es gibt übrigens kein Essen, was wir häufiger essen.
Nach einer weiteren kalten Nacht erwartete uns unser dritter Tag im Yellowstone Nationalpark. Unser erstes größeres Ziel an diesem Tag war der Mud Volcano. Dort gab es wieder Mud Pots zu sehen.
Auf unserer Weiterfahrt Richtung Süden stießen wir dann wieder auf eine große Anzahl am Straßenrand parkender Autos. Auch dieses Mal war der Grund ein Bär, der sich aus sicherer Entfernung beobachten lies. Von einer Rangerin lernten wir, dass sich die Bären im Nationalpark hauptsächlich von toten Tieren ernähren und nur selten auf die Jagd gehen. Meistens sei dort wo ein Tier verendet wenig später ein Bär anzutreffen. In diesem Fall wurde am Vortag ein Bison angefahren, das kurz nach dem Unfall starb.
Unser letztes Ziel im Nationalpark war das West Thumb Geyser Basin. Dort gibt es aktuell keine vorhersagbaren Geysire. Aber wie alles im Park kann dies nach dem nächsten Erdbeben schon wieder anders sein. Es gibt aber einige sehr heiße (nahe des Siedepunktes) Quellen.
Eine Besonderheit sind die im See liegenden Quellen. Diese wurden früher angeblich von Fischern dazu genutzt, den frisch gefangenen Fisch, ohne ihn von der Leine zu nehmen, direkt zu kochen.
Im Süden vom Yellowstone Nationalpark liegt der Grand Teton Nationalpark. Dort fuhren wir am gleichen Tag noch hin, und hofften, dass es dort noch freie Plätze auf einem Campingplatz gibt.
2 Kommentare
Roland · September 11, 2018 um 14:48
Hallo Saskia & Dominik,
ich gratuliere euch zu eurem Blog. Professionelle Bilder und Texte mit viel Inhalt. Einfach klasse!
Habe heute Abend Werner´s Fahrrad zurückgebracht. Und er sagte mir, dass ihr bald in Chicago seid.
Für Chicago kann ich euch folgende Tips geben:
Museums
Chicago History Museum, 1601 N Clark Street, Chicagohistory.org, If you are interested in the history of the U.S. and of Chicago in particular, this is the place to go.
Museum of Contemporary Art, 234 E Chicago Ave.
Art Institute of Chicago, The Modern Wing, 159 E Monroe Street, Depending on the exhibition, this can be really fun.
Field Museum of Natural History, 1400 S Lake Shore Drive, A typical natural history museum with focus on the Americas.
Museum of Science and History, South of Chicago, With a submarine that was captured during WW2. Only if the boys want to go there.
Eating
Giordano’s, 730 N Rush, The Pizza Place in Chicago, They don´t take reservations. Later in the evening it´s easier to get a table.
Harry Caray’s, Italian Steakhouse, 33W Kinzie St. Great steaks, You may want to share, as the portions are really big. Ask them to show you the different kinds of meat.
Weber Grill, 539 North State Street, Great steaks from the master of all barbecue.
Nightlife
Howl at the Moon, At the corner Hubbard and Dearborn. Fun, Fun, Fun, with never ending life music. A Must! (Best action from Thursday to Sunday)
Sightseeing
John Hancock Center Observatory, 675 N Michigan Ave. A great view over the city and the lake. Only worth the money when there is good weather.
Willis Tower (Former Sears Tower), 233 S Wacker Dr., Same as John Hancock Observatory. Only with good weather.
Shopping
The Water Tower Place, Next to The John Hancock Center, Big Shopping Center. Hollister, Abercrombie and Fitch, . . . Shop till you drop. The cheapest things you will find on the top floor.
Bar with a view
Trump Tower, 401 N Wabash Ave, They have a nice bar called „The Terrace at Trump“. VERY expensive. Maybe just go up there and pretend you want to have a drink. Enjoy the view for a view seconds and leave.
Architecture:
Chicago offers many ways to learn about the architecture in downtown Chicago. Walks, boat tours, bus tours. You will learn the most on a walk. A good mix is a boat tour.
Frank Lloyd Wright, an architect who practiced in Chicago (Oak Park). His studio and home are located in Oak Park. He designed the Guggenheim Museum (New York) and created the so called „Prairie Style“ for homes. Takes at least half a day. Only if you are interested in architecture.
Have fun!
Regards
Roland
Dominik · September 11, 2018 um 20:11
Hallo Roland,
Vielen Dank für die Komplimente und die vielen Tips für Chicago. Mal sehen für wieviel die Zeit reicht.
Grüße aus Colorado,
Dominik