Nachdem ich um 8:30 Uhr nach 13,5 Stunden Reisezeit in Chennai gelandet war, war nur noch eine augenscheinlich kurze Schlange und ein Immigration Officer zwischen mir und Neelesh, der vor dem Flughafen auf mich wartete. Die Schlange benötige aber mehr Zeit erhofft, da leider zuerst nur zwei Beamte im Dienst waren, um die Immigration (pro Person 5-10 Minuten) durchzuführen. Nach einiger Zeit erhöhte sich die Zahl auf 5 Beamte, sodass ich nach einer halben Stunde auch endlich dran war. Nun musste ich genau den Ablauf meiner Reise sowie den Hintergrund meiner Person beschreiben, bis ich endlich einreisen durfte und dann von Neelesh vor dem Flughafen empfangen wurde. Von dort ging es dann gemeinsam mit einem Taxi zu ihm nach Hause. Dabei wurde sehr schnell deutlich, das Autofahren in Indien anders funktioniert, als bei uns in Deutschland.

Bei Neelesh zu Hause wurde ich sehr freundlich aufgenommen, und bevor es leckeres Frühstück gab, kam noch Sujata, eine Freundin von Neelesh dazu. Das Frühstück, das eine Kombination aus scharf, salzig und süß war, war ausgezeichnet! Zur Vorbereitung auf die Hochzeit, kam nach dem Frühstück ein Künstler vorbei, der der Mama von Neelesh die Arme und Beine mit Henna-Tattoos (Mehndi) verzierte.

Danach ging es mit dem Auto los, Richtung Süden, wo wir zu einem Museum fuhren. Am Straßenrand standen immer wieder voll beladene Lastenfahrräder, wo beispielsweise frische Kokosnüsse oder Zuckerrohrsaft verkauft wurden. Wir hielten bei einer passenden Gelegenheit einfach am Straßenrand an und ließen uns von einem netten Herren jeweils eine (junge) Kokosnuss öffnen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit (mit unglaublich viel Stau) kamen wir schließlich beim 30km entfernten Dakshina Chitra Museum an. Dort sind nicht nur 18 historische Häuser aus verschiedenen Regionen Indiens zu sehen, sondern es gab auch eine Vielzahl von Künstler zu bestaunen, die unterschiedliche Kunstwerke herstellen und verkaufen. Zu Kultur und Geschichte gab es natürlich auch vieles zu erfahren.

Nach dem Museum ging es zu einem nordindischen Restaurant (Bhangra Punjabi Dhaba), wo wir sehr leckeres Mittagessen aßen.

Auf der weiteren Autofahrt waren auch immer wieder Kühe am Straßenrand zu sehen.

Da Chennai direkt am Meer liegt, stoppten wir auch noch am Strand und genossen dort eine erfrischende Briese. Tagsüber hatte es hier um die 27 Grad gehabt bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Nach einer weiteren qualvollen Episode im Stau ging es dann wieder zu Neelesh nach Hause, wo ich einen indischen Filterkaffee mit viel Milch und Zucker zu trinken bekam. Anschließend ging es dann zu zweit auf einem Motorroller zum letzten Mal durch das Verkehrschaos zu meinem Hotel. Auch wenn Neelesh damit erprobt ist, war das doch eine spannende Erfahrung.

Nachdem der Checkin in meinem Hotel tatsächlich irgendwann geklappt hatte (meine Booking.com Reservierung sei angeblich abgelaufen gewesen), kauften wir noch für Neelesh Hochzeitsschuhe, und gingen Abendessen. Danach ging es zurück ins Hotel, wo ich es nach ungefähr 35 Stunden ohne wirklichen Schlaf nun auch endlich wieder in ein richtiges Bett geschafft habe.

Kategorien: Indien2020

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