Die gemütlichen Morgende gehören inzwischen fast schon zu unserem festen Reise-Ritual. Auch heute nahmen wir uns Zeit, bevor der Tag richtig losging: Es gab Pancakes mit frisch eingemachten Kirschen, und wir bereiteten nebenbei Brotteig für den Omnia vor. Bis wir schließlich unsere Wanderung starten konnten, war es schon fast 13:00 Uhr. Die Tour begann nur zwei Kilometer von unserem Schlafplatz entfernt. Rückblickend hätten wir direkt vom Schlafplatz aus loslaufen können, aber so fuhren wir zuerst zum „offiziellen“ Einstieg. Der Wanderweg führte uns entlang der Hänge des Cerro Benítez und schenkte uns traumhafte Ausblicke auf das Bergmassiv der Cordillera del Paine (wir sind uns nicht ganz sicher, ob das stimmt). Die Aussicht war fantastisch.
Nach der Wanderung machten wir eine kleine Vesperpause, bevor wir uns auf den Weg Richtung Torres del Paine machten. Die Straße dorthin war schlechter als erwartet: Immer wieder wechselten Schotterpassagen mit schlecht erhaltenen Asphaltstücken ab. Oft mussten wir in Schlangenlinien fahren, um den größten Schlaglöchern auszuweichen. Aber, wir hatten ständig eine fantastische Aussicht auf die Berge des Torres del Paine Nationalparks.
Kurz vor dem Eingang des Nationalparks bogen wir in Richtung Río Serrano ab, wo wir hofften, Ronny, Sonja und Paula wiederzutreffen. Wir hatten die drei bereits an Tag 104 südlich von Punta Arenas und an Tag 106 in Puerto Natales getroffen. Die letzten Meter zu diesem Schlafplatz hatten es allerdings in sich: Die Wiesenwege waren extrem anspruchsvoll, besonders für unser Wohnmobil mit wenig Bodenfreiheit. Nach langem Überlegen, einer Diskussion mit Ronny und viel Hin und Her wagten wir es dann doch. Wir schafften es, auch wenn wir im Nachhinein einige Grasbüschel an der Aufhängung des Ersatzrades fanden.
Am Ziel angekommen, waren wir dann aber sehr zufrieden: Der Schlafplatz war traumhaft! Zusammen mit dem Platz von Tag 72 gehört er definitiv zu den schönsten unserer bisherigen Reise. Und wir freuten uns, wieder neben Ronny, Sonja und Paula stehen zu können.
Kurz nachdem wir den Omnia mit unserem Brot auf den Herd gestellt hatten, bemerkten wir, dass unser rechtes Hinterrad ziemlich platt aussah. Da auch das linke Hinterrad ein wenig Luft verloren hatte, hatten wir möglicherweise einfach zu lange gewartet, beide aufzupumpen. Mit unserem 12V-Kompressor füllten wir die Räder auf und hoffen, dass sie bis morgen keinen Druck verlieren werden. Am Abend versuchten wir noch mit Ronnys Wasserpumpe, unseren Wasserkanister und seinen Tank aus dem Fluss aufzufüllen, was aufgrund einiger technischer Probleme überraschend lange dauerte. Danach gab es aber noch das gemeinsame verdiente Feierabendbier.
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