Der Morgen begann mit einer schönen Überraschung: Gerade als wir unsere Haferflocken zum Frühstück zubereiteten und am Brotteig kneteten, standen plötzlich Jacueline und ihr Mann mit ihrem grauen Kastenwagen vor unserem „Küchenfenster“. Ihr Auto war, genau wie unseres, mit demselben Schiff in Montevideo angekommen, und wir sind seitdem immer wieder in Kontakt. Wir wussten zwar, dass sie auch im Park unterwegs waren, hatten aber befürchtet, dass wir uns verpassen, da wir für den Tag unterschiedliche Wanderungen geplant hatten. Weil die beiden ihre Tour aufgrund des wolkigen Himmels spontan abgesagt hatten, konnten sie überraschend bei unserem Schlafplatz vorbeischauen. So begann der Tag mit einem tollen Austausch und vielen spannenden Erzählungen.

Nachdem wir Linda und Björn (siehe Tag 61 und Tag 62) wiedergesehen hatten und heute Jacueline und ihren Mann getroffen haben, fehlen jetzt nur noch Gudrun und Jacob. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir sie spätestens zum Jahreswechsel wiedersehen. Zu den anderen Autos aus unserer Überfahrt haben wir leider keinen Kontakt mehr.
Nach dem Abschied versuchten wir, im Besucherzentrum, wo wir die Nacht verbracht hatten, einige Informationen zu bekommen. Wir wollten herausfinden, wo wir unser Auto während des W-Tracks am besten parken können und wie die Busse vor und nach der Wanderung fahren. Leider war es zunächst schwierig, einen Ranger zu finden, der sich nicht nur im Pausenraum aufhielt, sondern den Besuchern wirklich half. Als ich schließlich einen englischsprachigen Ansprechpartner fand, war auch das wenig hilfreich. Er konnte keine konkreten Tipps geben und hatte keine Informationen zu den Busfahrplänen.
Ohne die nötigen Infos machten wir uns schließlich auf den Weg. Das Loch im linken Hinterrad hatte sich leider nicht verbessert, sodass wir spätestens alle 30 Minuten anhalten mussten, um es aufzupumpen. Vor der Abfahrt musste also erneut der Kompressor ran. Am kleinen Wanderparkplatz angekommen, machten wir uns auf den kurzen, aber lohnenswerten Aufstieg zum Mirador Cóndor. Der Gipfel war schnell erreicht und bot einen atemberaubenden Ausblick.


Anschließend versuchten wir unser Glück im Sektor Pudeto, wo wir am Dienstag (10.12.) mit der Fähre von Paine Grande zurückkehren werden. Leider war auch dort die Ranger-Station unbesetzt. Lediglich die Dame in der Cafeteria hatte ein paar Tipps parat und zeigte uns einen ernüchternden Busfahrplan. Letztlich blieb uns nur die Möglichkeit, verbotenerweise am Startpunkt des W-Tracks zu übernachten und das Auto dort für fünf Tage stehen zu lassen. Am Abend fuhren wir also zum Parkplatz, der tatsächlich voller Camper und anderer geparkter Autos war. Es schien wohl doch in Ordnung zu sein, hier zu bleiben – manchmal ist es wohl besser, weniger zu fragen und einfach zu handeln.
Beim Packen unserer Rucksäcke kam schließlich die Vorfreude auf, die nächsten fünf Tage mit Zelt und Rucksack auf dem W-Track unterwegs zu sein. Eine Beschreibung der Tour gibt es hier.
3 Kommentare
W · Dezember 6, 2024 um 20:48
Zitat Uroma Emma Gruber: „wer viel fragt kriegt viele Antworten“.
Dominik · Dezember 7, 2024 um 00:03
Deswegen haben wir uns am Ende darauf geeinigt, ohne nochmal zu fragen da zu parken. 🙂
Tobias Schneble · Dezember 9, 2024 um 17:39
Geil 😂😂😂😂