Den Tag starteten wir mit unserem aktuellen Morgenritual: Bevor wir die letzten 60km bis zurück nach Puerto Natales angehen konnten, pumpten wir das linke Rückrad auf, und holten den Wagenheber unter der Achse hervor. Angekommen in Puerto Natales fragten wir beim Tanken nach einer Empfehlung für eine Gomería. Auf dem Weg dorthin setze ich Saskia bei einer Wäscherei ab, und ging alleine weiter zum Reifenwechsel.
Die empfohlene Gomería bestand im Prinzip nur aus einer Garage, aber auf der Straße davor war genug Platz. So machten wir alle Arbeiten auf der Straße. Ich baute das platte Reserverad ab, der Mechaniker kam 10 Minuten später dazu, pumpte das Auto links-hinten mit seinem hydraulischen Wagenheber hoch, und baute das Rad ab. Anschließend reparierte er das Rad, welches (hoffentlich) nur ein Loch hat, und das Rad mit zwei Löchern, bekam unseren Ersatzreifen drauf. Das reparierte Rad ist unser neues Ersatzrad, und das Rad mit dem neuen Reifen montierte er wieder. So haben wir nach grob 17000 km einmal die Reifen der Hinterachse gewechselt, was tatsächlich (für uns überraschenderweise) auch bald ohne die Platten notwendig gewesen wäre.
Anschließend versuchte ich noch mein Glück Gas zu bekommen. Die Nachbarin von der Gomería hatte einen Tipp, wer mir meine Flaschen auffüllen würde. Laut Kommentaren in den Internet sei dies in Chile nicht mehr legal möglich. Ich hatte aber Glück, und statt nur noch 5kg Restfüllung in einer Flasche, sind beide 11kg Flaschen nun wieder voll. Dieses Mal war es deutlich günstiger als damals in Uruguay.

Nun war auch die Wäsche gewaschen und getrocknet, und ich sammelte Saskia wieder auf, bevor wir nochmal die wichtigsten Vorräte an Lebensmitteln (und Getränken) aufstockten. Interessanterweise ist Bier in Chile deutlich günstiger als in Argentinien, bei Wein ist es andersherum.
Von Puerto Natales fuhren wir zum gut 20km entfernten Paso Dorotea, wo wir nach einigen Tagen in Chile (fürs planmäßig letzte Mal) nach Argentinien einreisten. Dann erwartete uns eine sehr lange Autofahrt. Emily und Brandon haben uns nämlich angeboten, dass wir sie auf ihrer Wanderung auf dem Huemul Circuit (ab dem 13.12 mit Start in El Chaltén) begleiten dürfen. Um das zu schaffen, müssen wir am 12.12 (Tag 117) früh morgens beim Perito Moreno Gletscher (El Calafate) sein, dann zwei Wanderungen überspringen und einen Stadtbummel kurz gestalten und nachmittags weiter nach El Chaltén fahren.

Vom Paso Dorotea waren es noch 370km bis zu unserem Schlafplatz kurz vor dem Gate zum Parque Nacional los Glacieres. Einen Großteil der Strecke waren wir zurück auf der altbekannten und berühmten Ruta 40. Mit einem Tankstop zwischendurch kamen wir um kurz nach 22:00 Uhr an unserem Schlafplatz, neben einer Brücke direkt an einem Bach, an. Dank der langen Tage, war es aber noch einigermaßen hell bis dahin.
0 Kommentare