Nachdem das Kayaken an Tag 132 leider nicht klappte, stand es heute wieder auf dem Programm. Es war das zweite Mal, dass wir Kayak fahren wollten, nach unserer Tour im Parque Nacional Iberá im Nordosten Argentiniens (siehe Tag 41). Ursprünglich hatten wir geplant, erst morgen zur Catedral de Mármol zu fahren. Doch da für heute vorerst der letzte richtig schöne Tag angekündigt war, änderten wir spontan unseren Plan und beschlossen, früh aufzubrechen, um die Kayak-Tour noch bei Sonnenschein machen zu können.
Da Saskia unbedingt noch einmal versuchen wollte, einen Puma zu sehen, klingelte unser Wecker noch früher als nötig – schon um 5:00 Uhr. Wir liefen knapp zwei Stunden und hofften auf unser Glück. Zwar entdeckten wir die Fußspuren eines Pumas, aber eine dieser Großkatzen bekamen wir leider nicht zu Gesicht.

Nach einem schnellen Frühstück mit Kaffee und Haferflocken fuhren wir die zwei sehr holprigen Kilometer zum Besucherzentrum. Dort besuchten wir das Museum, das uns sehr begeisterte. Es zeigte eindrucksvoll die Auswirkungen des Menschen auf die Erde, die lokale Tierwelt und die Geschichte des Nationalparks. Durch den Einsatz verschiedener Medien, spielerischer Elemente und spannender Informationen verging die Zeit wie im Flug. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es eines der besten Museen ist, die ich je besucht habe.

Vom Besucherzentrum aus ging es weiter: 30 Kilometer zur Confluencia Río Baker, wo der Río Nef und der Río Baker eindrucksvoll zusammenfließen, begleitet von einem Wasserfall.


Von dort aus waren es noch 75 Kilometer bis zu unserem Ziel. Ein Großteil der Strecke war weniger schlecht als erwartet, sodass wir zügig vorankamen. Zusätzlich war die Aussicht auch total fantastisch, sodass gut zu verstehen ist, wieso so viele Personen die Strecke auch mit dem Fahrrad fahren. Inklusive einer kurzen Vesperpause erreichten wir dann rechtzeitig die Anlegestelle für unsere Kayak-Tour. Da uns andere Reisende gewarnt hatten, die steile und schlechte Straße nicht hinunterzufahren, entschieden wir uns die letzte. 1,2 km zu Fuß zu gehen. Nach ein paar Minuten hatten wir Glück und wurden von einem Pick-up mitgenommen.


Nach einer kurzen Einweisung durch den Guide bekam jeder von uns ein Kayak, und wir paddelten die überraschend kurze Strecke zu den Marmorskulpturen. Zuerst ging es in ein kleines Höhlensystem, dann weiter zur Catedral de Mármol. Nach einigem Hin- und Herpaddeln machten wir uns schließlich auf den Rückweg.





Zurück an Land nahm uns der Guide die steile Straße wieder mit hinauf. Von dort fuhren wir die letzten fünf Kilometer in die Stadt. Müde und hungrig entschieden wir uns, essen zu gehen. Den Tag ließen wir danach mit einem Bier bzw. einem Glas Wein am Strand ausklingen. Puerto Río Tranquilo liegt – wie Chile Chico – am Lago General Carrera.
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