Der „versunkene Wald“ („Bosque Hundido“) bei Chepu auf Chiloé ist ein faszinierendes Naturphänomen, das durch das Erdbeben von 1960 entstanden ist. Dabei sank der Boden der Insel teilweise ab wodurch ein Teil des Waldes in Fluss „versunk“. Am Vorabend hatten wir die Kajaks organisiert, um am nächsten Morgen pünktlich starten zu können. So stellten wir den Wecker auf 5:00 Uhr, damit wir um 5:30 Uhr beim Kajakverleih sein konnten und pünktlich um 6:00 Uhr lospaddeln konnten. Der Hinweg gestaltete sich recht anstrengend, da wir auf offenen Kajaks saßen, die weniger stabil sind, und die Strömung gegen uns arbeitete. Der Himmel war durch die aufgehende Sonne aber dauerhaft schön gefärbt. So war es eine schöne Stimmung bei den „versunkenen Bäumen“.

Friedlicher Río Chepu am Morgen
Versunkener Wald beim Sonnenaufgang – Bild 1
Versunkener Wald beim Sonnenaufgang – Bild 2
Selfie vor dem versunkenen Wald

Nachdem wir einige Zeit durch die Bäume paddelten und machten uns flussabwärts zurück zu der Stelle wo wir gestartet waren. Nach etwa zwei Stunden waren wir wieder zurück und liefen zum Wohnmobil, wo wir uns erst einmal hinlegten, um uns kurz auszuruhen. Anschließend kochten wir Kaffee und genossen ein gemütliches Frühstück – der perfekte Abschluss eines frühen, aber lohnenden Morgens.

Anschließend standen wir vor der Frage, ob wir den direkten Weg über eine Schotterstraße fahren sollten (21 km), oder einen riesigen Umweg von insgesamt 40 km machen wollen, und insgesamt 61 km auf Asphalt unterwegs sein werden. Nachdem wir den Bootsführer sahen fragen wir ihn, und dieser riet uns zu zweiterem. So waren wir ungefähr 1,5 h unterwegs, bis wir beim Playa Pingüineras ankamen, wo wir eine Bootsfahrt beim erstbesten der verschiedenen Verkaufsstellen buchten.

Nach kurzer Wartezeit wurden wir mit einem mit menschenkraft betriebenen interessanten Gefährt zum Schiff geschoben, und wenig später düste das Schiff los. Wir stoppten vor einigen der kleinen Inseln im stark schaukelten Meer. Wir sahen dabei wieder etliche Magellanpinguine, die wir zum ersten Mal an Tag 75 im Osten Península Valdés sahen, bevor wir sie auf unserem Weg an Richtung Ushuaia noch oft zu Gesicht bekamen. Zusätzlich sahen wir aber auch noch andere Tiere wie Buntkomorane oder eine Robbe.

Transport vom trockenen Ufer zum Schiff
Erste Pinguin-Sichtung der Fahrt
Magellanpinguine fotografiert mit dem Tele
Buntkomorane (Phalacrocorax gaimardi)
Robbe mit sicherem Abstand zu den ganzen Pinguinen

Auf Chiloé bei den Islote de Puñihuil kann man sowohl Magellan- als auch Humboldtpinguine beobachten, da sich hier die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überschneiden. Magellanpinguine sind etwas größer und haben einen markanten schwarzen Bruststreifen, während Humboldtpinguine durch ihren rosa Hautfleck um den Schnabel auffallen. Leider gelang es uns aber nicht, einen Humboldt-Pinguin zweifelsfrei zu identifizieren noch zu fotografieren. Zum einen war es doch sehr schaukelig auf dem Schiff, und zusätzlich war die Kommunikation mit den spanischen sprechenden Guide nicht ganz einfach.

Bernie am Playa Pingüineras

Nach der Bootsfahrt kehrten wir mit demselben Gefährt an Land zurück, wo es noch Empanadas zum Mittagessen gab. Anschließend machten wir uns auf den Weg zu unserem Schlafplatz an der Nordwest-Spitze von Chiloé. Dort erwartete uns ein wunderschöner Platz mit einer traumhaften Aussicht auf den Pazifik. Leider begann es (wie angekündigt) am Nachmittag zu regnen, wodurch wir die Vorzüge des tollen Stellplatzes nicht so richtig nutzen konnten.

Kategorien: Panamericana

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