Nachdem wir am Vorabend etwas länger unterwegs gewesen waren, schliefen wir aus und machten uns anschließend mit einem Uber auf den Weg zur anderen Seite der Stadt. Von dort wollten wir einen Rundweg aus dem Reiseführer durch Valdivia laufen, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu entdecken.
Unser Spaziergang begann am Torreón del Barro, unweit der schönen Costanera, der Uferpromenade Valdivias. Der Torreón del Barro ist ein Turm aus dem Jahr 1774, der einst Teil der spanischen Flussbefestigungen war und heute an die koloniale Vergangenheit Valdivias erinnert.

Von dort liefen wir einen Block weiter zur Costanera und folgten dem Weg entlang des Flusses in Richtung der Feria Fluvial, einem lebhaften Markt mit frischen Meeresfrüchten, Obst und Gemüse.

Neben der Auswahl auf dem Markt begeisterten vor allem die vielen Vögel und Seelöwen, die auf Fischreste hofften. Gegenüber des Fischmarktes gab es noch den Mercado Municipal, wo wir im obersten Stock zu Mittag aßen. Für Papa gab es seine erste Ceviche.



Nachdem wir den Markt erkundet hatten, ging es weiter zum Torreón de los Canelos, einem weiteren spanischen Turm aus dem 17. Jahrhundert, der in einem kleinen Park liegt. Anschließend gingen wir an der vom Reiseführer empfohlenen Chocolatería Entrelagos vorbei, wo wir einige Kleinigkeiten einkauften.

Auf dem Weg zurück kamen wir noch einmal bei der Feria Fluvial vorbei. Irgendwie hatte sich ein Seelöwe den Weg hinein gebahnt und ließ sich hinter einem Fischstand mit Fischresten füttern.


Zurück auf der Isla Teja hätte der Rundweg noch zwei Museen beinhaltet (Museo de la Exploración Rudolph Amandus Philippi und Museo Histórico y Antropológico Maurice van de Maele), diese waren allerdings montags geschlossen, sodass wir sie nicht besuchen konnten. So ging es zurück zum Wohnmobil, wo wir ein wenig Pause machten beziehungsweise Sachen erledigten.

Als Abendprogramm stand eine Führung bei der Brauerei Kunstmann auf dem Programm. Diese wurde 1991 von Armin Kunstmann gegründet, dessen Familie deutsche Wurzeln hat. Die Brauerei ist mittlerweile eine der bekanntesten in Chile. Das Brauereigelände liegt etwas außerhalb von Valdivia und ist nicht nur für Bierliebhaber interessant, sondern auch für Besucher, die sich für die Geschichte und Technik der Bierherstellung begeistern.

Bei der Führung wurden wir mit einer Art Golfkart mit sechs Sitzen über das Gelände gefahren. Der erste Stopp führte uns zu einem kleinen Hopfengarten, in dem ein Teil des Hopfens für das saisonale Bier „Fresh Hop“ frisch verarbeitet wird. Der Großteil des Hopfens, der für die anderen Biere verwendet wird, kommt jedoch in Form von Hopfenpellets aus Europa (insbesondere Deutschland) und den USA.


Weiter ging es einmal um die Fabrik herum zu einer Terrasse vor den großen Lagertanks. Hier bekamen wir ein frisch gezapftes Torobayo Sin Filtrar serviert.

Anschließend besichtigten wir die Produktionsanlage, in der Brauprozess stattfindet.

Der letzte Stopp führte uns zur hochmodernen Abfüllanlage, die beeindruckende 12.000 Flaschen pro Stunde füllen kann. Hier konnten wir den gesamten Prozess vom Befüllen über das Verschließen bis zum Etikettieren beobachten.

Nach der Tour hatten wir noch die Gelegenheit, im Brauereirestaurant weitere Biersorten zu probieren und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

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