Gestern Abend wurde es später als geplant, denn leider wurde Papas Geldbeutel in der Metro gestohlen – und zu allem Überfluss war seine geplante Busverbindung nach Mendoza anschließend nicht mehr verfügbar. Bis man selbst Opfer wird, nimmt man die Gefahr wohl weniger ernst, als sie wirklich ist. Zum Glück hielt sich der Schaden in Grenzen: Die gestohlenen Kreditkarten konnten schnell gesperrt werden, und abgesehen vom Personalausweis befand sich nichts allzu Wertvolles im Geldbeutel. Auch für die Busfahrt fanden wir schließlich eine Alternative, wenn auch eine weniger komfortable als ursprünglich geplant. Statt heute Morgen nach dem Frühstück aufzubrechen und tagsüber die Anden sowie die Grenze nach Argentinien zu überqueren, nimmt Papa nun den Nachtbus. Immerhin bescherte uns das einen zusätzlichen gemeinsamen Tag in Santiago.
Nach dem Frühstück mussten Saskia und ich das Hotel wechseln, da wir die letzte Nacht dort verbringen wollten, wo auch Bernie geparkt ist. Im Nachhinein erwies sich das als Glücksgriff, denn wir bekamen ein Upgrade in eine Suite. Da diese noch nicht fertig war, lud man uns auf einen Cocktail an der Bar ein.

Als unser Zimmer schließlich bezugsfertig war, machten wir uns auf den Weg zur Metro und fuhren ins Barrio Yungay, wo wir uns mit Papa im Museo de la Memoria y los Derechos Humanos trafen. Nachdem wir gestern während der Stadtführung bereits einiges über die Pinochet-Diktatur (1973–1990) erfahren hatten, konnten wir unser Wissen heute noch weiter vertiefen. Interessanterweise hatte der Stadtführer gestern besonders den Einfluss der USA betont, während dieser Aspekt im Museum kaum thematisiert wurde.

Praktischerweise gab es eine Handy-App als Audioguide – allerdings nur für iOS. Leider funktionierten die Videos nicht, und die Markierungen im Museum passten nicht zu den Nummern in der App, was die Orientierung etwas erschwerte. Insgesamt konzentrierte sich die Ausstellung stark auf einzelne Details, wodurch das große Ganze für Besucher ohne Vorkenntnisse etwas unterging. So haben wir letztlich weniger gelernt als erhofft – dennoch war der Besuch spannend und kurzweilig.


Nach dem Museumsbummel besuchten wir noch zwei nahegelegene Gassen, die das Santiago von früher repräsentieren sollen, und setzten uns in ein Café, das zufällig im Museo del Sonido lag.


Nach der Kaffeepause besuchte Papa noch das Museum, und Saskia und ich gingen zurück ins Hotel, da wir dort noch zu einem Abendessen eingeladen waren.


In der Zwischenzeit holte Papa nach dem Museumsbesuch noch sein Gepäck im alten Hotel ab, und wir trafen uns im Barrio Italia, wo wir eine Bierverkostung machten und Papa zu Abend aß.

Anschließend ging es für Papa zum Bus nach Mendoza, und wir bummelten noch durchs Viertel, bevor wir zurück zum Hotel gingen.
0 Kommentare