Gestern begann unser Tag der vorsichtigen Fahrt vom Strand weg, dieses Mal zum Glück ohne im Sand stecken zu bleiben. Danach ging es für gut zweieinhalb Stunden Richtung Norden, unterbrochen von einem Tankstopp und einem ordentlichen Umweg, da wir die Abfahrt von Autobahn verpasst hatten. Schließlich erreichten wir den Playa Totoralillo südlich von La Serena. Dort erwartete uns ein unglaubliches Menschenmeer: bunte Sonnenschirme, dicht an dicht, und ein wunderschöner Strand. Trotz des Trubels genossen wir es, einmal kurz in den Pazifik zu hüpfen und anschließend Ceviche beziehungsweise Eis zu essen.


Unsere Weiterfahrt führte uns durch den mühsamen Stadtverkehr rund um La Serena, bevor wir schließlich das Valle del Elqui und die Stadt Vicuña erreichten. Das Tal ist vor allem für seinen Pisco bekannt, und auch für seine klaren Sternennächte. Unser Ziel war ein Campingplatz mitten in den Weinreben, wo wir für den Abend eine Sternetour gebucht hatten. Obwohl der Mond leider viel zu hell sein wird, wollten wir die Gelegenheit nicht verpassen.
Nach unserer Ankunft kühlten wir uns erst einmal im Pool ab. Zum Abendessen nutzten wir zum ersten Mal unsere Außenküche und braten Rindfleisch. Der Dank geht dabei an Papa, der uns den passenden Gasschlauch mitgebracht hat, den wir damals im großen Stress das Auto zu packen vergessen hatten.


Die Sternetour begann mit einer kurzen Einführung, zuerst auf Englisch für uns, dann auf Spanisch für die anderen Teilnehmer. Anschließend schauten wir einen eher mäßigen 3D-Film über den Mond, bevor es endlich zum Highlight des Abends ging: dem 16-Inch-Newton-Teleskop.

Wir konnten einige beeindruckende Himmelsobjekte beobachten:
- Jupiter mit seinen drei sichtbaren Monden,
- den Mond, den wir zunächst auf ein Taschentuch projizierten und anschließend sogar mit dem Handy durch das Teleskop fotografierten,
- den Mars,
- den Orionnebel (M42)
- und den Sternhaufen NGC 2516.


Allerdings war die Gruppe mit 16 Personen recht groß, und es stand nur ein Teleskop zur Verfügung, obwohl ursprünglich zwei versprochen worden waren. Zudem stellte sich heraus, dass der Campingplatz doch näher an der Stadt liegt als gedacht. Die Lichtverschmutzung war deutlich spürbar und trübte die Sicht auf die Sterne.
Rückblickend war der Ort und der Zeitpunkt der Tour nicht ideal. Doch wir freuen uns auf eine zweite Chance in San Pedro de Atacama – dann mit fast Neumond und deutlich besseren Bedingungen.
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