Nach dem Frühstück fuhren wir die 6,7 km lange, äußerst schlechte Straße zurück zur Hauptstraße – dieselbe, die wir gestern Abend zum Magic Bus hinaufgefahren waren. Wir waren so langsam, dass uns sogar ein Fahrradfahrer überholte. Insgesamt brauchten wir 41 Minuten, bis wir es geschafft hatten. Obwohl es von San Pedro nach Osten nur 50 km zur bolivianischen Grenze sind, ging es für uns westwärts Richtung Calama zurück. Die Lagunenroute ist für Bernie nicht zu schaffen, und wir müssen außen rum nach Uyuni (Bolivien) fahren. Ähnlich wie Papa (siehe hier, hier und hier) werden wir aber dann von Uyuni aus eine geführte Tour in geeigneten Autos über die Lagunenroute unternehmen.

Den Stopp in Calama nutzen wir um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Als erstes stoppten wir an einer Wassersufbereitungsanlage, um dort Trinkwasser zu kaufen. Wenig überraschend ist es hier im trockenem Norden des Landes deutlich schwerer an sicheres Trinkwasser zu kommen. Beim anschließenden Einkauf machten wir es wieder wie an Tag 183, dass eine Person im Auto wartete und die andere einkaufen ging. Es gibt leider im Norden von Chile einige Berichte von Einbrüchen.

Anschließend machten wir einen kleinen Abstecher nach Chuquicamata. Die einstige Bergbaustadt war eng mit der größten offenen Kupfermine der Welt verbunden. Da der Tagebau immer weiter wuchs, wurden die Bewohner in den 2000er-Jahren umgesiedelt. Heute ist Chuquicamata daher eine Geisterstadt, die abgesperrt ist. Bis Corona gab es geführte Touren, welche damals leider eingestellt wurden. Während der Tagebau stillgelegt ist, wird weiterhin unter Tage Kupfer abgebaut. Seit 2019 wird das Erz aus bis zu 1.800 Metern Tiefe gefördert.

Riesige Mienenfahrzeuge
Ortseinfahrt nach Chuquicamata

Den Stopp in Chuquicamata nutzen wir auch für einen großen Tankstopp. Wir folgten sozusagen den Tipps des auswärtigen Amtes: Informieren Sie sich vor Reiseantritt über Möglichkeiten, Dieselkraftstoff zu tanken und führen Sie ggf. einen vollen Extrakanister Diesel mit sich (Auswärtiges Amt). In Bolivien gibt es nicht nur eine große Diesemknappheit, sondern auch zwei Dieselpreise, einmal für Inländer (subventioniert) und einmal für Ausländer (nicht subventioniert). Und der Verkauf von Diesel an Ausländer ist mit einem riesigen bürokratischen Akt verbunden, wieso die meisten Tankstellen pauschal darauf verzichten, an Ausländer Diesel zu verkaufen. Um nicht zu oft in die Verlegenheit zu kommen, in Bolivien Diesem tanken zu müssen, kauften wir zwei weitere 20l-Kanister, sodass wir zu unserem knapp 70l fassenden Tank, nochmal weitere 80l in Kanistern dabei haben werden.

Nachdem das geschafft war, fuhren wir ein gutes Stück Richtung Ollagüe, wo wir in zwei Tagen die Grenze überqueren werden. Bei gut 3000 Höhenmetern stoppten wir, da wir uns langsam an 4000 Meter Höhe gewöhnen möchten. Dort übernachteten wenig schön nahe der Straße.

Sonnenuntergang am Schlafplatz

Als wir heute Mittag aus Calama herausfuhren, wunderten wir uns, wieso die Ampeln ausgefallen waren. Jetzt am Abend erfuhren wir über WhatsApp, dass Chile von einem gigantischen Stromausfall getroffen wurde. Wir selbst haben es bis auf die Ampel nicht wahrgenommen, nach Zeitungsberichten ist der Ausfall aber massiv (siehe bspw. CNN).

Kategorien: Panamericana

3 Kommentare

Dominik · Februar 27, 2025 um 09:19

Wir selbst hatten den gigantischen Stromausfall nur kaum mitbekommen, und selbst nur über die Presse verfolgt. Inzwischen scheint wieder alles ok zu sein. Hier ist noch ein Artikel vom ZDF: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/chile-blackout-stromausfall-ausgangssperre-100.html

    Volker · Februar 27, 2025 um 21:33

    Habt ihr von den verheerenden Waldbränden in Valparaíso Anfang Februar etwas mitbekommen, die in dem Beitrag im ZDF auch erwähnt werden?

      Dominik · März 2, 2025 um 06:44

      Als wir dort waren, war eine hohe Warnstufe, und auch der Nationalpark La Campana (den wir besuchen wollten) und alle anderen NPs in der Region waren geschlossen. Trotzdem hat das ZDF etwas durcheinander gebracht, das verlinkte Video ist vom 05.02.2024, und dieses Jahr hat es zum Glück nicht gebrannt. Der kurze Text vom ZDF ist falsch.

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