Nachdem wir gestern nicht mehr auf den Vulkan gestiegen waren, holten wir es am Morgen nach. Vom Aussehen erinnerte uns der Vulkan an den Volcán Antofogasta, den wir an Tag 56 hatten. Über eine kurze Strecke von 800 Metern überwanden wir 150 Höhenmeter. Aufgrund der dünnen Luft auf gut 3.400 Metern war das anstrengend genug. Leider verdeckten viele Wolken die umliegenden Vulkane, sodass wir keine gute Sicht hatten. Der Abstieg war technisch anspruchsvoll, da das Gestein sehr lose war und man leicht ins Rutschen geraten konnte.

Blick runter zu Bernie
Blick in den Krater

Dann setzten wir unsere Reise in Richtung der bolivianischen Grenze fort. Zuerst ging es ordentlich bergauf, und wir passierten den Paso Fronterizo Ascotán auf 4.000 Metern Höhe, bevor es 300 Meter hinunter zur Salar de Ascotán ging. Diese Salzwüste sei zwar eher unbekannt, war aber zumindest von einigen Flamingos bevölkert, für die wir einmal anhielten.

Paso Fronterizo Ascotán

Anschließend führte die Strecke über einen Berg weiter zur Salar de Carcote. Dort entdeckten wir plötzlich einen Zug, der sich die sehr steile, aber sonst verlassen wirkenden Bahnstrecke, hoch kämpfte. Die Schienen dieser Strecke hatten wir in den letzten Tagen mehrfach überquert.

Zug oberhalb der Salar de Carcote südwärts unterwegs

Kurz vor der Grenzstadt Ollagüe bogen wir noch einmal nach Westen ab. Auf iOverlander waren zehn Kilometer westlich der Straße heiße Quellen verzeichnet. Die Schotterstraße war zum Glück in gutem Zustand, sodass wir die Quellen zügig erreichten. Dort angekommen, waren wir total baff, wie schön der menschenleere Platz hergerichtet war. Es gab ein großes Becken mit angenehm warmem Wasser, eine Toilettenanlage (ohne fließendes Wasser) und mehrere Picknicktische mit Sonnenschutz. Flamingos waren zwar keine da, aber eine kleine Herde Vicuñas schaute vorbei.

Bernie neben der Quelle
Schwimmbecken mit Zufluss aus Quelle
Vicuña Herde unweit der Quelle
Aussicht auf den Salar de Carcote

Nachdem wir im Wasser entspannt hatten, startete wieder ein kleiner Arbeitseinsatz: Saskia las den Reiseführer für Bolivien, und ich kontrollierte das Lenkspiel und stellte die Handbremse nach.

Am Abend überraschte uns dann mal wieder ein teilweise klarer Himmel, sodass die Milchstraße rausschaute. Aufgrund von Wolken und Wetterleuchten war die Sicht nicht perfekt, und die Sterne flimmerten deutlich, war aber trotzdem schön. Nachdem wir letzte Nacht auf gut 3.400 Metern geschlafen haben, verbringen wir diese Nacht auf etwas über 3.700 Metern – damit ist es definitiv unsere bisher höchste Nacht.

Kategorien: Panamericana

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