Mit dem Taxi fuhren wir am Morgen zum zwei Kilometer entfernten Stadtzentrum, wo wir das Casa de la Moneda ansteuerten. Spannenderweise war das Taxi ursprünglich ein Rechtslenker, der zu einem Linkslenker umgebaut wurde – allerdings so halbherzig, dass die gesamten Instrumente nicht mehr funktionierten.

Das Casa de la Moneda ist eines der beeindruckendsten Gebäude in Potosí. Es wurde im 18. Jahrhundert erbaut, um die Unmengen an Silber aus dem Cerro Rico direkt vor Ort in Münzen zu verwandeln. Damals gehörte Potosí zu den reichsten Städten der Welt – dank des Berges, der so viel Silber lieferte, dass angeblich eine Brücke daraus bis nach Spanien hätte gebaut werden können. Morgen werden wir dort auch noch eine Miene besuchen.

Casa de la Moneda von außen

Das Gebäude selbst ist riesig, mit dicken Steinmauern und mehreren Innenhöfen. Drinnen stehen noch die alten Vorrichtungen, mit denen die Münzen geprägt wurden. Dafür wurde zuerst Maultierkraft das Silber gewalzt, und später wurden mit Münzen gestanzt und geprägt. Die Ausstellungsräume umfassten außerdem noch eine reiche Sammlung an Gemälden und Infos zur Geschichte des Geldes und Münzherstellung in Bolivien. Nach der Führung durften wir eine Bronze-Münze auch noch selbst prägen.

Von Maultieren angetriebene Apparatur zum Walzen des Silbers
Selbst geprägte Bronze-Münze

Zum Mittagessen gab es Salteñas, gefüllte Teigtaschen mit einer saftigen Mischung aus Fleisch, Gemüse und Gewürzen. Sie sind für Bolivianer das, was Empanadas für Argentinier und Chilenen sind, unterscheiden sich jedoch durch ihren leicht süßlichen Teig und die erstaunlich flüssige Füllung.

Salteña

Anschließend bummelten wir durch die wunderschöne Kolonialstadt. Die Stadt, die einst eine der reichsten der Welt war, bietet eine Vielzahl schöner Gassen und historischer Gebäude.

Blick aus der Stadt auf den Cerro Rico
Blick über den Plazo Central zur
Catedral Basílica de Nuestra Señora de La Paz
Pasaje Boulevard

Nach einer kurzen Kaffeepause ging es zum Convento Santa Teresa. Zuerst fragten wir uns, ob es am Sonntag überhaupt geöffnet hatte, denn die Türen waren verschlossen. Mit etwa zehn Minuten Verspätung wurden sie zum Glück geöffnet, und kurz darauf begann eine Führung auf Spanisch. Das Convento Santa Teresa ist ein Karmeliterkloster aus dem 17. Jahrhundert, das noch heute (mit 6 Nonnen) aktiv ist. Während der Führung bekamen wir einen Einblick in das äußerst abgeschiedene Leben der Nonnen, die hier einst unter strengen Regeln lebten. Die prunkvoll hergerichteten Räume beeindruckten uns, insbesondere die Kirche war wunderschön. Wir durften nur leider kein Foto machen.

Convento Santa Teresa

Anschließend bummelten wir vorbei am Convento de San Francisco, dem ältesten Kloster von Potosí, in Richtung Abendessen. Im Restaurant Tambo Señorial probierten wir eine Sopa K‘Alaphurca, eine traditionelle Suppe aus der Region. Die Suppe basiert auf einer kräftigen Brühe (Lamm oder Rind) mit Kartoffeln, Mais und Gewürzen. Vor dem Servieren wird in ein heißer Vulkanstein in die Schale gelegt. Durch die enorme Hitze sprudelt die Suppe am Anfang wie ein Vulkan.

Convento de San Francisco
Sopa K‘Alaphurca

Anschließend ging es mit einem Taxi zurück zum Wohnmobil.

Kategorien: Panamericana

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