Am Morgen diskutieren wir wieder mit Carolina (der Besitzerin des Campingplatzes), wie, wo und wann wir Diesel bekommen würden. Nebenher liefen natürlich Diskussionen in einer Bolivien-WhatsApp-Gruppe. Anstatt gemütlich in der Stadt zu frühstücken, frühstückten wir dann doch im Wohnmobil und wollten uns anschließend in die (laut Carolina) mehrere Blöcke lange Schlange an der Tankstelle stellen. Als wir schon fast bereit zum losfahren waren, rief mich Carolina an, dass ein Bekannter von ihrem Papa in seiner Firma etwas Diesel gebunkert hätte, und wir ihm etwas abkaufen dürften. Allerdings zum überhöhten Preis von 12 BOL (1,07€) pro Liter. Der normale Preis für Ausländer ist 8,8 BOL (0,78€) und für Einheimische 3,7 BOL (0,33€) pro Liter. Am Ende dauerte es aber auch zwei Stunden, bis wir zurück waren und unsere Tanks gefüllt waren. Dafür haben wir jetzt genug Diesel, um Bolivien nach unserem Besuch in La Paz beim Lago Titicaca ohne weiteren Tankstopp wieder zu verlassen. Natürlich nur, sofern keine Straßensperren oder andere Probleme dazwischen kommen.
So fuhr ich gemeinsam mit Louis (einem Schweizer) und Alfredo (Carolinas Papa) mit dem Taxi zu der Firma, wo für uns etliche Kanister mit Diesel gefüllt wurden. Zurück ging es mit einem LKW der Firma, auf dessen Pritsche Louis und ich mit den Kanistern saßen.


Als das geschafft war, ging es dann für den schönen Teil des Tages in die Stadt. Dort gab es zuerst Papas Rellenas zum Mittagessen. Das sind sozusagen riesige Kroketten, die mit Ei oder Käse gefüllt waren. Wie üblich waren diese unglaublich günstig, wir zahlten 5 BOL (weniger als 0,50€) pro Stück.

Nach dem Mittagessen stand dann ein wenig Kultur und Geschichte auf dem Programm. Zuerst besuchten wir das Museo USFXCH Dr. Alfredo Gutiérrez Valenzuela, das in einem aristokratischen Haus aus der Kolonialzeit untergebracht ist. Dort waren einige Möbelstücke, Statuen und Kunstwerke ausgestellt, die einen Einblick in das Leben und den Stil vergangener Jahrhunderte gaben. Wir nahmen an einer spanischsprachigen Führung teil, bei der ich allerdings nur wenig verstand.

Anschließend ging es zum Museo Nacional de Etnografía y Folklore, das sich ebenfalls in einem wunderschönen Kolonialhaus befindet. Die Ausstellung zeigte beeindruckende Masken, Textilien und Zeremonialobjekte aus verschiedenen indigenen Kulturen Boliviens. Leider war alles nur auf Spanisch erklärt, was das Verständnis etwas schwierig machte.

Zur Stärkung gab es Kaffee und Kuchen in dem Café der Iglesia de San Francisco de Asís. Leider wurden wir auf dem Weg zum Café ziemlich nass, weil es wieder heftigst regnete.
Und zum krönenden Abschluss ging es in das sehr tolle Museo de Arte Indígena ASUR. Dank des ausführlichen deutschen Museumsführers mit äußerst vielen Seiten (in perfektem Deutsch) konnten wir viel über die beeindruckende Textilkunst der indigenen Gemeinschaften der Jalq’a und Tarabuco lernen. Die kunstvollen Webarbeiten, die über Generationen hinweg nach traditionellen Techniken gefertigt werden, sind absolut faszinierend. Wer Sucre besucht, sollte sich dieses Museum auf keinen Fall entgehen lassen .



1 Kommentar
Tag 214: Trotz Straßenblockaden die lange Strecke nach La Paz geschafft – durchsuniversum · März 22, 2025 um 07:44
[…] Diesel zu bekommen, scheiterten entsprechend auch alle. Dank unserer Tankaktion in Sucre (siehe Tag 209) hatten wir aber genug Diesel, um ohne Probleme nach La Paz zu […]