Nachdem wir vor zwei Tagen gegenüber von unserem Campingplatz für 60 BOL (~5€) pro Person ein Busticket nach Tarabuco gekauft hatten, mussten wir heute um 8:00 Uhr beim Abfahrort des Busses sein, der um 8:30 Uhr losfahren sollte. Im Anbetracht des bürokratischen Aufwandes, welchen eine solche Busfahrt scheinbar auslöst, war der zeitliche Puffer aber auch notwendig. Die 1,5-stündige Fahrt führte uns dann durch die sehr grüne, aber hügelige Landschaft nach Tarabuco. Carolina (vom Campingplatz) hatte uns gestern noch erzählt, dass sogar der bolivianische Präsident anwesend sein soll. So waren wir sehr gespannt, ob wir ihn zu Gesicht bekommen würden. Das Pujllay-Fest ist eines der wichtigsten traditionellen Feste der Yampara-Kultur und wird jedes Jahr in Tarabuco gefeiert. Es findet immer am dritten Sonntag im März statt und erinnert an die Schlacht von Jumbate im Jahr 1816, in der indigene Kämpfer die spanische Kolonialarmee besiegten. Heute ist es ein Fest des Gedenkens, aber auch eine große Feier der andinen Kultur, mit farbenfrohen Tänzen, Musik und traditionellen Ritualen.

Aussicht bei Fotostopp auf Weg nach Tarabuco

Angekommen in Tarabuco konnten wir dann direkt mit zwei französischen Familien los in den Trubel. Auf dem Hauptplatz sahen wir verschiedene tanzende und singende Gruppen. Und auf den Straßen rund um den Hauptplatz war ein riesiger Markt, auf dem es alles gab, was man brauchen oder auch nicht brauchen kann.

Tanzende Gruppe in der Stadt
Spannende Blasinstrumente einer Gruppe
Kirche von Tarabuco
Mittagessen mit den Eltern der französischen Familien

Ein wenig außerhalb der Stadt war ein riesiger Festplatz, wo die große Pujllay stand. Diese hölzerne Struktur ist das zentrale Element des Festes und wird mit zahlreichen Opfergaben geschmückt, von Konservendosen über Alkohol bis hin zu ganzen Tierhälften. Die Gaben symbolisieren Dankbarkeit gegenüber Pachamama und den Ahnen. Rund um die Pujllay versammeln sich Gruppen von Tänzern begleitet von traditioneller Musik mit Blasinstrumenten wie Tarkas und Quenas sowie rhythmischem Trommeln.

Reich geschmückte Pujllay
Jahrmarkt
Landschaft um Tarabuco

Wir verbummelten den ganzen Tag gemeinsam mit den französischen Familien, bis unser Bus pünktlich um 16:00 Uhr wieder Richtung Sucre fuhr. Trotz der vielen Menschen und dem bunten Treiben haben wir den Präsidenten übrigens nicht gesehen. Angekommen in Sucre gab es noch ein Eis, bevor wir zum Campingplatz zurückliefen.

Kategorien: Panamericana

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