Heute klingelte der Wecker wieder einmal früh, weil wir um 7:15 Uhr zum vereinbarten Treffpunkt in der Stadt sein mussten. Dort treffen wir zum einen Susi und Stefan, und zum anderen die Tour-Agentur. Und vom Wohnmobil bis zum Treffpunkt sind es gute 45 Minuten Weg mit Taxi, Seilbahn und Laufen.
Die “Death Road” oder Yungas-Straße (siehe auch Wikipedia) war früher eine der gefährlichsten Straßen der Welt und diente als Hauptverbindung zwischen La Paz und den Yungas, bis eine neue, sichere Route gebaut wurde. Die geführten Radtouren starten laut Flyer auf 4.700 Metern Höhe und dann soll es über 64 Kilometer 3.600 Höhenmeter bergab vorbei an beeindruckenden Abgründen durch die verschiedenen Vegetationszonen gehen. Der Name “Death Road” stammt aus der Zeit, als jährlich zahlreiche Fahrzeuge in die Tiefe stürzten – heute ist die Straße für den regulären Verkehr gesperrt und ein beliebtes Ziel für Mountainbiker.
Mit einem Mini-Bus ging es aus La Paz von 3600 Höhenmetern mit einigen anderen Touris hoch auf rund 4600 Höhenmetern. Dort gab es Frühstück und wir bekamen unser Räder. Und dort begann dann die ziemliche Überraschung, weil die Fahrräder im katastrophalen Zustand waren. Viele Laufräder wackelten, die meisten Steuersätze hatten unendlich viel Spiel, und meine Vorderbremse ging nicht. Nach einer nachdrücklichen Diskussion bekam ich ein anderes Fahrrad, dabei gingen einige Bremsen einigermaßen, aber stattdessen hatte mein Tretlager heftiges Spiel, und die Gangschaltung ging nicht. Da weitere Diskussionen sinnlos waren, ging es die gut 3000 Höhenmetern eben mit einem ziemlich kaputten Rad runder. Die Räder von Saskia, Susi und Stefan waren leider auch nicht in einwandfreiem Zustand.
Es ging zuerst ungefähr 20 km über eine Asphaltstraße langsamer als gewohnt bergab. Am Anfang war es trocken, am Ende der 20 km regnete es dann leider.

Daraufhin wurden nochmal mit dem Bus einige Kilometer weiter zum Beginn der eigentlichen Deathroad gefahren, vermutlich um einige Höhenmeter zu vermeiden. Da es inzwischen heftig regnete, warteten wir erst noch einmal, bis wir los radelten. Trotzdem war es am Anfang ziemlich nebelig, so dass wir wenig von der tollen Landschaft sehen konnten.



Auf der Schotterstraße konnten wir uns dann etwas mehr verteilen, und jeweils öfters im eigenen Tempo fahren. Je weiter es bergab ging, desto mehr klarte es auf, und wir konnten mehr von der sich veränderten Landschaft bewundern. Am beeindruckendsten war eine riesige Wand mit etlichen Wasserfällen.



Angekommen am Ende der Death Road, gab es Bier zu kaufen und wir mussten warten, bis die Fahrräder geputzt und aufs Auto gepackt waren. Dann wurden wir zu einem nahegelegenen Hotel gekarrt, wo es mäßiges Essen, Duschen und einen Pool gab.

Auf dem halben Weg nach La Paz, ging an einer Mautstelle dann unser Mini-Bus nicht mehr an, und wir waren mitten im nirgendwo gestrandet. Zum Glück gab es aber immerhin einige kleine Kioske. Leider hatten unsere Guides genauso viel Wissen über Autos wie über Fahrräder, so dass sie ziemlich hilfreich ohne Erfolg am Auto rummachten. Nach zwei Stunden hatten wir Glück und ein leerer Mini-Bus stoppte und nahm uns dann mit nach La Paz, wo wir drei Stunden später als versprochen ankamen.
2 Kommentare
Lukas · März 24, 2025 um 14:07
Klingt sehr abenteuerlich 🙂
Dominik · April 2, 2025 um 10:03
Also eigentlich war es sehr entspannt und spaßig – die kaputten Fahrräder waren das Abenteuer 😀