Nachdem wir gestern kurz vor unserer geplanten Abfahrt zu einem Besuch in der Schule eingeladen wurden, hatten wir unsere Abreise aus La Paz um einen Tag verschoben. Am späten Vormittag ging es dann mit der Teleférico und dem Taxi zur Schule, wo wir Michael trafen. Er zeigte uns die gesamte Schule und erklärte, worin sich die Arbeit dort von der in Deutschland unterscheidet. Vieles ist ähnlich wie in Deutschland, aber es gibt auch viele Vorteile: ein wunderschöner Campus, kleine Klassen, Lernräume und ein extrem breites Angebot (Sport, Musik, …) außerhalb der Unterrichtszeiten. Es wirkte wie ein Ort, an dem jeder – Schüler wie Lehrer – gerne hinkommt und sich wohlfühlt.

Schöner Schulcampus auf 3500 Höhenmetern

Später trafen wir auch noch Michaels Frau Susanne, die gerade Pausenaufsicht hatte, sowie die zwei jüngsten Kinder der beiden. Auch Susanne erzählte total begeistert von ihrer Arbeit an der Schule. Am Ende des Besuchs durften wir sogar noch den Rektor kennenlernen.

Da es inzwischen ziemlich regnete, fuhren wir mit dem Taxi zurück zur Werkstatt und machten uns dort abfahrbereit. Die Werkstatt war unglaublich sauber – so sauber, dass die Mechaniker Angst hatten, wir könnten beim Starten Ruß in der Halle verteilen. Sie bestanden deshalb darauf, einen Wassereimer unter den Auspuff zu stellen, bevor wir den Motor starteten.

Und dann ging die abenteuerliche Fahrt los. Auf Empfehlung des Werkstattchefs Ernesto fuhren wir erst einmal rund 300 Höhenmeter bergab, um anschließend über eine weniger steile Straße rund 600 Höhenmeter auf etwa 4000 Meter hinaufzufahren. Der direkte Weg wäre wohl zu steil für uns gewesen.

Leider gerieten wir dann direkt ins Verkehrschaos von La Paz. Gefühlt herrschte nur noch das Gesetz des Stärkeren – insbesondere die Trufis (Minibusse mit fester Route, aber ohne festen Fahrplan) machten einem das Leben schwer. Sie hielten ständig mitten auf der Straße, um Leute ein- oder aussteigen zu lassen, und blockierten so den Verkehr. Zusätzlich drängelten sie sich rücksichtslos überall hinein, was dem Verkehrsfluss auch nicht gerade half. Da wir durch dieses Spektakel ziemlich viel Zeit verloren, schafften wir es am Ende gerade noch, die Stadt zu verlassen – und fanden erst im Dunkeln einen Schlafplatz.

Kategorien: Panamericana

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