Tag 1 (17.04.2024): Anfahrt aus Cusco und kleine Wanderung zur Laguna de Humantay

Die eigentliche Herausforderung des Tages bestand nicht in der Wanderung, sondern im unglaublich frühen Transfer zum etwa drei Stunden von Cusco entfernten Startpunkt des Salkantay-Treks. Eigentlich hätten wir um 4:30 Uhr bereitstehen sollen, aber am Vorabend kam kurz vor 22:00 Uhr noch eine WhatsApp-Nachricht, dass wir doch schon zwischen 3:50 und 4:10 Uhr abgeholt würden. Also klingelte der Wecker entsprechend früh.

Zusammen mit anderen Touris, die einen Tagesausflug zur Laguna de Humantay machten, wurden wir erst mal ins zwei Stunden entfernte Mollepata gefahren, wo es Frühstück gab. Dort nutzten wir auch die Gelegenheit, in der Apotheke Alkohol für unseren Trangia-Kocher zu kaufen, den wir vergessen hatten.

Dann ging es nochmal knapp eine Stunde weiter – bis etwa drei Kilometer vor Soraypampa, wo ein Erdrutsch vor einiger Zeit die Straße weggerissen hatte. Dort trennten wir uns von der Ausflugsgruppe und liefen zügig die gut drei Kilometer bis zu unserem Hostel.

Menschenmassen beim Überqueren des Erdrutsches
Blick in die Berge

Dort machten wir erstmal Pause, da wir nicht unbedingt gleichzeitig mit den ganzen Ausflüglern an der Lagune sein wollten. Nachdem wir genug gechillt hatten, machten wir uns an den rund 400 Höhenmeter umfassenden Aufstieg und genossen dabei – wenn nicht gerade von Wolken verdeckt – die Aussicht auf die Gletscher.

Blick zurück in das Tal
Blick auf die Lagune (bergaufwärts)

Oben suchten wir uns einen ruhigen Platz oberhalb der Lagune, vesperten, schliefen in der Sonne und lasen.

Aussicht vom Vesperplatz
Selfie am Vesperplatz
Blick auf die Lagune (bergabwärts)

Irgendwann stiegen wir wieder ab und hatten an der Unterkunft noch etwas Zeit, bevor wir uns ans Kochen machten und Nudeln mit Tomatensoße zu Abend aßen.

Tag 2 (18.04.2024): Über den Abra Salkantay nach Collpapampa

Nachdem wir schon um 20:00 Uhr am Vorabend im Bett waren, waren wir morgens recht früh wach. Trotzdem waren wir überrascht, als um 5:30 Uhr lautstark verkündet wurde, dass das Frühstück fertig sei, das wir aber gar nicht gebucht hatten. Bis wir unser eigenes Frühstück (Haferflocken mit Nüssen und Trockenfrüchten sowie Kaffee und Tee) gekocht hatten, waren die meisten anderen aus dem Hostel schon unterwegs. Und zusätzlich dazu, noch unglaubliche Massen an Menschen und Maultieren von geführten Touren. So bestand die Ablenkung beim Aufsteigen vor allem dadurch, andere zu Überholen und gleichzeitig von den schnelleren Maultieren überholt zu werden.

Menschenmassen auf dem Weg zum Abra Salkantay

Da wir schon um 6:30 Uhr unterwegs waren, war die Herausforderung des Tages, der 4630 Meter hohe Salkantay Pass (Abra Salkantay) um 9:00 Uhr schon geschafft. Und von da an, bestand das verbleibende Tagesprogramm darin, knapp 2000 Höhenmeter abzusteigen.

Angekommen am 4630 Meter hohen Abra Salkantay
Mit Blick auf den 6200 Meter hohen Nevado Salkantay

Der Abstieg begann mit einem sehr schönen Wanderweg durch die schöne Berglandschaft. Und so langsam hatten wir es auch geschafft, die meisten Gruppen hinter uns zu lassen, so dass es zum Glück ruhiger wurde. Nur vereinzelt kamen uns Gruppen von Maultieren entgegen, die am Morgen das Gepäck von den Gruppen geschleppt hatten. Da der Weg zum Glück nicht zu steil war, war es sehr angenehm zu laufen.

Wanderweg beim Abstieg
Entgegenkommende Maultiere nach verrichteter Arbeit

Je tiefer wir kamen, desto hässlicher wurde der Weg, und umso grüner die Landschaft. Lange Zeit fühlte es sich wie ein schlechter Feldweg an, und mit der Zeit wurden dann auch die Beine müder.

Feldwegähnlicher Wanderweg
Immer grüner werdendes Tal
Blumen am Wegesrand

Angekommen in Chaullay stoppten wir bei einem Kiosk, und überlegten auf einer gemütlichen Terasse, wo wir übernachten würden. Gemeinsam mit einem Peruaner, der am Vortag im gleichen Hostel übernachtete, liefen wir die letzten 1,5 km bis zum Hostel El Molle in Collpapampa. Dort angekommen freuten wir uns an der schönen Anlage, und konnten für unsere Ramen-Instant-Nudeln sogar noch eine Karotte und Eier kaufen.

Tag 3 (19.04.2024): Viele Kilometer, Besuch auf einer Kaffeefarm und den ersten Blick auf Machu Picchu

Zum Frühstück gab es wieder Haferflocken mit getrockneten Früchten, und als alles aufgegessen war und (fast) alles gepackt war liefen wir los. Leider ohne unsere Messer und den Spiritus, da wir diese Sachen leider im Speisesaal stehen lassen haben. Da der eigentliche Wanderweg aufgrund von Erdrutschen nicht passierbar ist, mussten wir auf der anderen Flussseite die Straße nehmen. Es war zwar weniger schön, dafür kamen wir unglaublich schnell voran. Nach 3,5 Stunden hatten wir schon 17 km geschafft, und machten eine kleine Pause bei einem Kiosk. Zu dem Zeitpunkt hatten wir den tiefsten Punkt der Wanderung mit „nur“ gut 2000 Höhenmetern erreicht und auf den letzten 5 Kilometern standen uns 800 Meter Aufstieg bevor.

17 km auf der Straße

Bevor wir den eigentlichen Aufstieg starteten, stoppten wir noch bei einer Kaffeefarm, wo wir zuerst vesperten und dann von Luis eine wunderbare Tour bekamen. Zuerst zeigte er uns seine Kaffeepflanzen mit ihren zumeist noch unreifen Früchten. Er sammelte einige reife Früchte und zeigte uns dann seine „Entkernmaschine“ und erklärte uns den Prozess bis zur getrockneten Kaffeebohne. Anschließend brachte er Kerne vom Vorjahr und zeigte uns, wie er mit einem Gummischlauch die dünne Haut der Kerne entfernt. Und dann ging es schon ans Rösten, schön traditionell über einem Holzfeuer. Danach mahlten wir den Kaffee noch und wenig später durften wir ihn schon probieren.

Unreife und reife Kaffeebohnen
Luis mit einer Kaffeepflanze (Arabica)
„Entkernmaschine“
Luis beim Enthauten der Bohnen
Enthäutete Bohnen
Anfeuern der Röststelle
Gerösteter Kaffee
Mahlen der Bohnen
Brühen des Kaffees

Als dieses Highlight vorbei war, startete der mühsame Anstieg. Gefühlt dauerten die 5 km genauso lange wie die 17 km die wir am Morgen bergab gelaufen waren. Aber irgendwann war das geschafft, und wir kamen bei unserem Ziel an, von wo wir unseren ersten Blick auf den Machu Picchu werfen konnten. Wenig später regnete es, dafür sahen wir dann den spektakulärsten Regenbogen, den wir jemals gesehen haben. Unsere Unterkunft ist heute ein einfaches Zelt, das der Campingplatzbesitzer vermietet.

Schöner Wanderweg beim Aufstieg
Aussicht beim Aufstieg
Ersten Blick auf den in der Ferne liegenden Machu Picchu
Blick von unserem Campingplatz auf einen riesigen Regenbogen
Wir Zwei vor dem Regenbogen

Da wir jetzt nicht nur ohne Spiritus unterwegs sind, sondern auch von Luis bei der Kaffeetour zwei Avocados aus seinem Garten geschenkt bekommen hatten, gab es heute kein warmes Abendessen, sondern Käse-Avocado-Sandwiches. Brot hatten wir zum Glück etwas großzügig eingekauft.

Tag 4 (20.04.2024): Durch den Regen bis Aquas Calientes und Chaos um die Machu Picchu Tickets

Eigentlich sah unser Plan vor, am Morgen die 1000 Höhenmeter bis Hydroelectrica abzusteigen, und von dort mit einem Taxi zu dem Thermalbad in Santa Teresa zu fahren, und dann abends die verbleibenden 10 km von Hydroelectrica bis nach Aquas Calientes zu laufen. Allerdings haben wir am Vorabend erfahren, dass das übliche Ticket-Verkaufssystem kurzfristig verändert wurde, und dass wir doch versuchen sollten so schnell wie möglich nach Aquas Calientes zu kommen. Normalerweise zieht man morgens eine Nummer, mit welcher man nachmittags eine Eintrittskarte kaufen kann. Jetzt über Ostern, werden wohl Nummern schon für den nächsten Tag ausgegeben. Also dass man an Tag 1 morgens eine Nummer zieht, an Tag 2 das Ticket kauft, und an Tag 3 Machu Picchu besuchen kann. Mit den Neuigkeiten entschieden wir uns dafür, extra früh mit Sonnenaufgang loszulaufen, um so früh wie möglich in Aquas Calientes anzukommen.

Der Abstieg war durchaus anstrengend, da es die letzten Nächte und auch diese Nacht ordentlich geregnet hat, und viele Stellen rutschig oder matschig waren. Und mit der Zeit regnete es auch immer wieder. Meistens ging es durch den dichten Wald, aber wir kamen auch an schönen Ruinen vorbei und hatten eine schöne Sicht auf Machu Picchu.

Ruinen von Llactapata
Blick auf Machu Picchu

Angekommen in Hydroelectrica wartete aber noch eine ganz schöne Aufgabe auf uns. Wir mussten 11 km entlang der Bahnstrecke bis Aguas Calientes laufen. Da wir das Frühstück am Morgen eingespart haben, und die gesamte Zeit versuchten sehr zügig voran zu kommen, war es ordentlich anstrengend.

Blick auf Fluss
Wanderung entlang der Bahngleise

Als wir dann um kurz vor 10:00 in Aquas Calientes ankamen, war wir folgendermaßen aber recht platt. Dennoch begann direkt die nächste Challenge, der verzweifelte Versuch eine „Nummer“ zu bekommen, die einem zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht die Tickets zu kaufen. Zu unserer Überraschung ging es recht schnell, und anstelle wie erwartet eine Nummer für den Folgetag (Montag) zu bekommen, bekamen wir einen sehr hohe Nummer für denselben Tag (Sonntag). Leider war die Nummer aber so hoch, dass wir nur für die eher unattraktiven Rundwege ein Eintrittsticket erhalten würden. Uns wurde gesagt, es wurde wieder zum alten System umgestellt, da die Nachfrage nach Ostern nicht mehr so hoch wäre.

Schlange vor der Verkaufsstelle

So ging es mit dem Plan, am nächsten Morgen uns erneut sehr früh anzustellen, ins Hotel, wo wir alles notdürftig zum trocknen aufgingen. Am Nachmittag bei einem Stadtbummel waren wir dann doch etwas überrascht, als wir sahen, dass plötzlich doch Nummern ausgegeben wurden, um am Montag Tickets zu kaufen. So stellten wir uns nochmal in die Schlange. Die jetzt ausgegeben Nummern waren handgeschrieben und müssen am Montag im 6:00 Uhr gegen gedruckte Nummern ausgetauscht werden, mit denen am Nachmittag Tickets gekauft werden können.

Anschließend ging es mit einem US-amerikanischen Pärchen in eine Bar, wo es während der ganztägigen Happy Hour vier Cocktails zum Preis von einem gab. Und überraschenderweise waren diese auch erstaunlich gut. Das Abendessen gab es dann auch noch zu viert, und anschließend gingen es früh ins Bett.

Kategorien: Panamericana

2 Kommentare

Jason · April 22, 2025 um 14:33

Bild geshloshen backen

    Dominik · April 23, 2025 um 01:34

    I fixed it, thanks.

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