Von unserem Schlafplatz bis zu den berühmten Nazca-Linien lagen 130 Kilometer und eine lange Abfahrt. Wir starteten auf knapp 3800 Metern Höhe, kämpften uns über einen letzten Pass auf 4200 Meter hoch und fuhren dann hinab bis auf 500 Höhenmeter. Die Landschaft veränderte sich dabei dramatisch: Aus sattem Grün wurde langsam Gelb, bis schließlich kaum noch Pflanzen zu sehen waren, fast nur noch Sand und Stein.



Kurz hinter Nazca wartete bereits der erste Aussichtspunkt auf uns. Dort holten wir unser Frühstück nach und bestaunten die langen, geraden Linien, die sich wie mit dem Lineal gezogen durch die Landschaft zogen. Beim nächsten Stopp erklommen wir einen Aussichtsturm, von dem aus wir drei der berühmten Figuren sehen konnten. Die Nazca-Linien wurden zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr. von der Nazca-Kultur erschaffen. Es wurde die dunkle Erdoberfläche abgetragen und so der helleren Boden darunter freilegte. So entstanden riesige Linien, geometrische Formen und Tierfiguren. Erhalten blieben sie dank des extrem trockenen, windstillen Klimas der Wüste – Regen und Erosion sind hier so selten, dass die Linien über Jahrtausende sichtbar geblieben sind.


Als Nächstes steuerten wir das Museo Maria Reiche an. Dort erfuhren wir mehr über die deutsche Mathematikerin, die ihr Leben den Nazca-Linien gewidmet hat. Sie kartierte, schützte und erforschte sie jahrzehntelang – mit Maßband, Besen und unermüdlicher Geduld.


Anschließend klapperten wir noch einige weitere Aussichtspunkte ab, bevor wir unsere Fahrt Richtung Ica fortsetzten. Die Landschaft wurde zunehmend trockener – links und rechts der Straße standen tote Bäume, als hätte jemand einmal versucht, eine Allee anzulegen und dann aufgegeben. Aus dem Seitenfenster entdeckte Saskia plötzlich einen Nackthund – wie aus dem Nichts stand er da in der Wüste.





In Ica wollten wir eigentlich eine Führung durch ein Pisco-Weingut machen – leider waren wir zu spät dran. Stattdessen erledigten wir einen Großeinkauf und suchten uns dann einen Schlafplatz an einer Tankstelle etwas außerhalb der Stadt.
1 Kommentar
Werner · April 26, 2025 um 04:49
Da sind ja gigantische Bilder von den Paracas und Nazcas! Spannende Geschichte, welche Deutungen es im Laufe der Geschichte gab, siehe Wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien