Tag 1 (28.04.2025): Von Quartelhuain über den Paso Cacananpunta bis zur Lagune Mitococha
Um acht Uhr wurden wir zwei Blöcke vom Hotel entfernt bei einem lokalen Bus-/Tourismus-Unternehmen erwartet, die uns die holprige Strecke bis zum Startpunkt der Wanderung (Quartelhuain) brachte. Obwohl die Strecke nur 45 km lang ist, dauerte die Fahrt gut zwei Stunden. Wir wussten zwar schon Bescheid, dass es auf der Wanderung verschiendene Zollhäuschen gibt, aber dass wir auf der Fahrt schon 70 Soles (≈17€) pro Person (Llamac 50 und Pocpa 20) bezahlen mussten war mehr als gedacht. Mit uns war noch Dani aus Spanien im Bus, der gerade Südamerika von Nord nach Süd mit dem Fahrrad bereist, und auch den Huayhuash-Trek läuft.


Die ersten Meter waren halbwegs flach am Bach entlang, aber nicht viel später bogen wir nach Südosten ab, und es ging hoch zum Cacananpunta-Pass. Leider war der Weg durch die vielen Maultiere an vielen Stellen sehr kaputt und matschig, und zusätzlich fing es auch noch zu regnen an, wo durch die ganze Sache recht anstrengend wurde. Wir kamen deutlich langsamer voran als erhofft.


Als wir dann endlich oben waren, gab es dank der Wolken kein Panorama zu bestaunen, und ebenso gab es aufgrund von Wind und Regen auch keinen Platz zum vespern. Als der Regen etwas weniger wurde, machten wir gemeinsam mit Dani und Vesperpause im stehen und liegen aufgrund der Mischung aus Kälte und Nässe aber zügig weiter.
Irgendwann hörte der Regen dann zum Glück auf, und dann schaute irgendwann auch noch die Sonne raus. Trotzdem zog sich die Etappe ziemlich. Die Höhe (zwischen 4000 und 5000 Metern) und auch die unglaublich schweren Rucksäcke (mit Essen für 8 Tage) merkten wir deutlich.


Bevor wir wir beim ersten Campingplatz ankamen, warteten zwei Damen beimnöchsten Zahlhäuschen auf uns, und wir mussten weitere 40 Soles (≈10€) pro Person bezahlen. Bei dem ersten Campingplatz verabschiedeten wir uns von Dani, denn wir hofften auf einen sehr schönen Schlafplatz an der zwei Kilometer entfernten Lagune Mitococha. Das letzte Stück zog sich aber auch wieder heftig, da wir ständig kleineren Bächen und Feuchtgebieten ausweichen mussten. Und als wir an der Lagune angekommen waren, versperrte uns ein Fluss den Weg zum Camp. Da es in den letzten Tagen sehr viel geregnet hatte, war er zu breit und tief um darüber zu kommen. Da sich langsam der Sonnenuntergang ankündigte, und wir auch noch kochen mussten, bauten wir unser Zelt dann doch ein Stück von der Lagune entfernt auf. Die Nudeln mit Tomatensoße (aus Tomatenmark, Nudelwasser, Olivenöl, Gewürzmischung, Chilli-Soße und Parmesan) schmeckten zum Glück erstaunlich gut. Es reichte dann gerade noch so um alles zusammen zu packen und zu spülen, und dann war es schon stockfinster und wir verschwanden im Zelt. Da es wenig später wieder anfängt zu regnen, wussten wir zumindest, dass die Nacht nicht zu kalt werden wird.


Obwohl die Etappe alleine von den Rahmendaten (10 km und 500 Höhenmeter) eigentlich sehr gemütlich klang, brachte sie uns an unsere Grenzen, was ganz anders war als erwartet und definitiv kein guter Start in eine achttägige Tour war.
Tag 2 (29.04.2025): Über den Paso Carhuac zur Laguna Carhuacocha
Wir waren sehr froh, dass es in der Nacht irgendwann aufhörte zu regnen und wir im Trockenen aufstehen, frühstücken und alles packen konnten. Das Zelt war zwar noch ziemlich nass, und kam daher in eine Tüte und wir hofften auf Sonne am Nachmittag.
Als erstes holten wir noch den Besuch bei der Lagune nach, und mussten uns anschließend von dem sumpfigen Gebiet wo wir gecampt hatten wieder zurück zum Wanderweg kämpfen. Als das geschafft war, ging der Aufstieg zum Paso Carhuac auch schon los. Heute fühlten wir uns zum Glück deutlich besser als gestern, und die 400 Höhenmeter Aufstieg zum 4640 Meter hohen Pass klappten zügig.



Vor der Mittagspause stiegen wir noch den halben Weg zum Campamento an der Laguna Carhuacocha ab. Der Weg war großteils eine Maultier-Autobahn und wir versuchten links und rechts davon zu laufen.

Dann machten wir auf einem einigermaßen gemütlichen Stein Mittagspause. Da es im Gegensatz zu gestern nicht regnete, was die Mittagspause zum Glück deutlich erholsamer. Nur leider versperrten uns die Wolken die Aussicht auf die vermutlich wunderschönen Berge.


Die weitere Strecke war dann wieder häufig eine nasse Kuhweide, auf der jeder Schritt sorgfältig abgewägt werden musste, was nicht immer klappte. Wenig später hatten wir dann die Lagune im Blick und liefen das letzte Stück zum Campingplatz, wo wir in der Mittagssonne unser Zelt aufbauten und alles trocknen konnten. Einige Zeit später kam dann noch Dani, den wir auf einen Kaffee einluden. Irgendwann nach vier fing es dann leider wieder an zu regnen, und wir mussten uns ins Zelt verkriechen.


Als es eineinhalb Stunden später noch regnete, gab es für uns die Premiere, dass wir im Vorzelt kochen mussten. Heute gab es Kartoffelbrei mit Soya-Schnetzel, Parmesan und Chili-Sauce. Und ab morgen wird sich die Vielfalt aus Nudeln mit Tomatensoße (an ungeraden Tagen) und Kartoffelbrei (an geraden Tagen) noch einige Male wiederholen.

Tag 3 (30.04.2025): Vorbei an den Tres Lagunas und über den Paso Siula bis zum Campamento Huayhuash
Am Morgen regnete es zum Glück nicht mehr, trotzdem war alles ringsum uns matschig und nass. Und das Zelt packten wir dann auch wieder nass ein. Der erste Weg entlang der Laguna Carhuacocha war auch wieder matschig und eher herausfordernd. Der Weg wurde dann aber besser, und führte uns in Richtung der Tres Lagunas. Bei der ersten Lagune kämpften wir uns ein kleinen Weg auf die Moräne zu einem Aussichtspunkt hoch und machten eine kleine Pause. Nachdem wir beim Huemul-Circuit (siehe hier) und beim Cerro Castillo Trek (siehe hier) nur so von mit Eisbergen gefüllten Seen verwöhnt waren, kamen wir hier endlich mal wieder in denselben Luxus.



Anschließend ging es mit dem wirklich anstrengend Tag los. Uns erwarteten weitere 600 Meter Aufstieg bis zum 4810 Höhenmeter hohen Paso Siula. Zum Glück gab es auf dem halben Weg einen tollen Aussichtspunkt, wo man alle drei Lagunen auf einmal sehen konnten. Dort machten wir auch unsere Mittagspause. Nur leider fing es beim Essen an zu regnen.





Der Weg nach der Mittagspause bis zum Pass war weiterhin ziemlich steil, und wir fragten uns teilweise, wo es überhaupt einen Weg nach oben geben soll. Aber auch irgendwann war das geschafft. Nur leider gab es nun viele tiefhängende Wolken, sodass es oben am Pass außer Nebel nicht viel zu sehen gab.


Auch wenn unsere Kraft langsam am Ende war, mussten wir noch 6 km zum Campingplatz laufen. Mal auf schlechten und mal auf guten Wegen, und mal mit und mal ohne Regen. Zwischendurch verliefen wir uns auch mal, sodass es noch ein wenig länger dauerte. So oder so zog sich der Abstieg vom Pass ziemlich, und wir waren sehr froh, als irgendwann der Campingplatz in Sicht war. Nur leider regnete es weiterhin, sodass wir das nasse Zelt im Regen aufbauten. Zum Glück hörte der Regen dann aber auf, sodass wir heute zumindest nicht im Vorzelt kochen mussten. Heute (ungerader Tag) waren wieder Nudeln mit Tomatensoße dran.



Tag 4 (01.05.2024): Über den Abra Huayhuash vorbei an der Laguna Viconga zu Aquas Calientes
Nachdem der Vortag sehr anstrengend war, stand heute zum Glück ein angenehmerer Tag an. Nach dem üblichen Morgenprogramm machten wir uns auf den Weg, und liefen südwärts den nicht so steilen Abra Huayhuash (4780 Höhenmeter) nach oben. Wir hätten auch westwärts abbiegen können um über den Paso de Trapecio zu laufen, der sehr schön sein soll. Aber dann hätten wir die von uns angesteuerten Aquas Calientes verpasst. Dani, mit dem wir die letzten Tage viel unterwegs waren, nahm die Abzweigung über den Paso de Trapecio und ist daher absofort ein Tag weiter als wir.


Oben auf dem Pass angekommen war es wie leider üblich wieder ordentlich bewölkt, und es fing leicht an zu schneien. So machten wir nur eine kurze Pause und liefen bergab in Richtung der Laguna Viconga. Als wir dann gerade einen schönen Platz für die Mittagspause mit Aussicht auf die Lagune gefunden hatten, fing es leider ordentlich an zu regnen, so mussten wir die Pause verschieben und stapften weiter durch den Regen. Dieser hörte zum Glück irgendwann auf und wir konnten das Vesper nachholen.

Als wir dann bei den heißen Quellen ankamen, schien sogar die Sonnen, so dass das Zelt schnell getrocknet war und auch die inzwischen spürbar feuchten Schlafsäcke wieder trocken wurde.

Um halb drei waren wir dann in den ziemlich warmen Becken. Zuerst teilten wir sie mit einigen Peruanern, die einen Tagesausflug hier gemacht haben. Dabei wurde wir in eine ziemlich ausgiebige Foto-Session von ihnen integriert. Später als die Peruaner auf dem Heimweg waren, kamen Lydia und John dazu, die wir an unseren ersten Abend schon kennenlernten und die uns seitdem täglich mehrmals über den Weg liefen. Wie genossen den Luxus, dass es einen kleinen Kiosk mit Getränkeverkauf gab.


Abends gab es dann wieder Kartoffelbrei und im Anschluss daran ließen wir uns von dem Guide von Lydia und John noch einige Tipps für die weitere Routenplanung geben.
Tag 5 (02.05.2024): Über den 5000 Meter hohen Paso Cuyoc zum Campamento Elefante
Bis wir am Morgen gehbereit waren, waren Lydia und John, sowie ihr Guide Julius schon längst unterwegs. Nur Angel mit den 5 Maultieren und seinem Pferd brauchte länger als wir.
Im Prinzip ging der gut 5 km lange und 700 Meter hohe Anstieg direkt von Anfang an los. Die Steigung war aber weitestgehend angenehm und der Weg war heute zum größten Teil in Ordnung.


Oben am Pass angekommen, zog es leider ziemlich zu, so dass die Aussicht immer wieder ziemlich verdeckt war. Ein Berg mit beeindruckenden Gletschern schaute aber immer wieder vor.

Der Abstieg war steil und auf größtenteils auf losem Gestein, aber mit eine gewissen Vorsicht immer gut zu laufen. Nur leider fing es dabei merklich an zu schneien, und je tiefer wir kamen desto mehr wandelte sich der Schnee zu Regen. Als wir aber am Campamento Elefante ankamen, schaute plötzlich die Sonne raus, und verdrängte langsam den Regen.

So konnten wir ohne Probleme das Zelt aufbauen und in der Sonne Mittagessen. Anschließend legte sich Saskia ins Zelt, und ich zog mit Lydia und John los zu dem Felsen, der als Namensgeber für das Camp dient. Selbstverständlich kletterten wir auch einmal ganz nach oben auf den ‚Elefanten‘.

Zurück am Camp regnete es wieder, sodass auch ich mich im Zelt versteckte. Zum Abendessen wurden wir vom Guide Julius eingeladen. Als Vorspeise gab es Suppe, dann kalte Pommes mit warmen Thunfisch mit Paprika und zum Nachtisch einen Pfirsich aus der Dose. Die Abwechslung war toll, auch wenn es bedeutet, dass der Rucksack morgen 550 Gramm schwerer als eigentlich nötig sein wird, da wir die für heute angedachten Nudeln mit Tomatensoße weiter umhertragen.
Tag 6 (03.05.2024): Über den sehr schönen San Antonio Pass mit äußerst anspruchsvollem Abstieg und weiter bis Huayllapa
Wie auch schon in den Nächten zuvor wurden wir nachts immer wieder durch Hundegebell aufgeweckt. Trotzdem klingelte der Wecker früh, da uns ein langer Tag bevorstand. Zum Glück regnete es in der Nacht kaum, und auch auch morgens war es trocken.
Der Tag startete dann direkt mit dem ungefähr 500 Höhenmeter langen Aufstieg zum Paso San Antonio, der als schönster Pass der gesamten Wanderung gelten soll. Angekommen auf gut 5000 Höhenmeter hatten wir dann eine traumhafte Aussicht. Wir sahen den höchsten Berg der Cordillera Huayhuash (und gleichzeitig der zweithöchste Berg Perus), den 6635 Meter hohen Yerupajá. Direkt davor sahen wir den 6260 Meter hohen Siula Grande, der 1985 über die Westroute von Joe Simpson und Simon Yates zum ersten Mal bestiegen wurde. Berühmt wurde der Berg dann durch das von Simpson geschriebene Buch ‚Touching the Void‘, in welchem er die dramatische Geschichte ihrer Besteigung erzählt.



Der anschließende Abstieg hatte es ziemlich in sich. Wir schlossen uns Lydia, John und ihrem Guide Julio an. Er erklärte, dass der normale Weg aufgrund des vielen Regens zu gefährlich sei, und wir einen anderen Weg gehen müssen. Er führte uns zuerst über einen sehr steilen Hang, der nur aus losem Gestein bestand. Wir waren sehr froh als das geschafft war, auch wenn die nachfolgenden Passagen auch noch steil und anspruchsvoll waren. Als nach gefühlt der Hälfte des Abstieges ein richtiger Wanderweg kam, waren wir ziemlich froh. Insgesamt dauerte der Abstieg von grob 750 Höhenmetern geschlagene drei Stunden.




Unten angekommen machten wir Mittagspause und dann erwarteten uns nochmal 11 km flussabwärts bis Huayllapa. Auch wenn das Dorf in einem sehr schönen Tal liegt, gefällt es uns nicht wirklich. Wir mochten die abgelegenen Camps deutlich mehr. Trotzdem nutzen wir die Vorteile der Zivilisation und kauften Bier, Gemüse und Thunfisch, und wählten uns einmal ins WLAN ein. Nachdem wir gestern spontan zum Abendessen eingeladen wurden, gab es heute die für gestern geplanten Nudeln mit Tomatensoße.

Tag 7 (04.05.2024): Von Huayllapa über den Paso Tapush zur Guspha Campsite
Nachdem wir gestern nach dem Abstieg vom San Antonio Pass nochmal 700 Meter entlang des Flusses bergab gelaufen sind, hatten wir zwar wieder eine recht warme Nacht auf 3500 Höhenmetern. Aber es bedeutete gleichzeitig auch, dass uns heute die meisten Höhenmeter der Tour erwarteten, da wir zu dem knapp 4800 Meter hohen Paso Tapush laufen mussten.
Die Strecke ging kontinuierlich an einem wilden Bach entlang nach oben. Der Weg war zum Glück weitestgehend recht gut, und nicht zu steil. Es war anstrengend, aber trotz der vielen Höhenmeter kamen wir schneller voran als gedacht.


Nach dem Pass wurde der Weg leider richtig schlecht. Es gab oft keine Möglichkeit wo man sicher laufen konnte, und es war eine ziemlich Rutschpartie. Irgendwann kamen wir noch an einer Lagune vorbei, und dann führte uns der Weg weiter runter zum Campingplatz.


Dort angekommen machten wir unsere Mittagspause. Währenddessen warnte uns einer der Guides, dass wir schnell unser Zelt aufbauen sollten, da es bald anfinge zu regnen. Und leider behielt er recht. Während dem Aufbauen fing es schon an, und wir hatten Mühe rechtzeitig fertig zu werden, ohne dass alles nass wurde. Da es leider auch nicht mehr so schnell aufhörte, richteten wir uns im Zelt ein, und schrieben Blog und lasen in unseren elektronischen Büchern.
Zum Abendessen gab es dank unseres Einkaufes gestern einen mit Karotten und Zwiebeln aufgepimpten Kartoffelbrei.
Tag 8 (05.05.2024): Über den Paso Yaucha zur Laguna Jahuacocha
In der Nacht wurden wir erfreulicherweise nur einmal von bellenden Hunden aufgeweckt und am Morgen regnete es zum Glück wieder nicht. So hatten wir eine schöne Aussicht in Richtung des gestern passierten Paso Tapush.

Kurz nachdem wir losgelaufen waren, mussten wir sogar anhalten um uns mit Sonnenmilch einzucremen. Die Sonne blieb uns aber leider nicht lange treu. Beim Aufstieg zum Paso Yaucha (4800 Höhenmeter) fing es erst wieder an zu regnen, und je höher wir kamen, desto mehr wurde der Niederschlag zu Schnee. Oben am Pass angekommen, war dann leider auch wieder fast nichts zu sehen.

Für den Abstieg hatten wir zwei Möglichkeiten. Oben bleiben und zu einem Aussichtspunkt laufen bevor es dann sehr steil runtergeht, oder direkt etwas gemütlicher abzusteigen und den Aussichtspunkt verpassen. Aufgrund der Sicht, und da Julio (der Guide von Lydia und John) sagte, dass er Weg mit den Aussichtspunkten ziemlich schlecht sei, entschieden wir uns für den einfacheren Abstieg vom Pass. Aber leider war der Weg durch den vielen Regen und die vielen Maultieren an vielen Stellen auch ziemlich kaputt, sodass der Spaßfaktor überschaubar war. Immerhin kam mit der Zeit aber die Sonne raus.


Nachdem wir die 800 Höhenmeter abgestiegen waren, kamen wir beim Camp an der Laguna Jahuacocha an. Da die Sonne uns weiterhin treu war, konnten wir unsere Sachen zum Glück wieder einmal trocknen.
Als dann auch Lydia und John ankamen, ging es gemeinsam mit Dani (dem Spanier von den ersten Tagen) noch kurz schwimmen. Anschließend freuten wir uns dem Luxus, dass ein Nachbar des Campingplatzes Bier verkaufte. So saßen wir recht lange auf dem Gras, plauderten und schauten uns die mal mehr oder weniger bewölkten Berge hinter der Lagune an.

Als es zu kalt wurde, ging es in das Küchenzelt von Lydias und Johns Tour und wir spielten Karten. Gerade als wir anfangen wollten unser Essen zu kochen, wurden wir von Julio wieder zum Abendessen eingeladen. Angel, der für die Maultiere verantwortlich ist, hatte einige Forellen gefangen, die es zum Abendessen gab. Anschließend ging es schnell ins Bett, da uns an Tag 9 eine sehr frühe Etappe erwartet, da wir sonst das Collectivo zurück zu Bernie nicht erwischen würden.
Tag 9 (06.05.2024): Mit mehr Höhenmetern als geplant zurück nach Llamac
Obwohl der Wecker für 5 Uhr gestellt war, waren wir aufgrund der anderen Wanderer und der kläffenden Hunde schon früher wach. Und wie gewöhnlich, war auch wieder alles nass, da es mal wieder regnete. Bis wir aus dem Zelt waren, hatte es aber zum Glück aufgehört. Es klappte nicht ganz um 6 Uhr loszulaufen, aber mit gut 20 Minuten Verspätung waren wir dann unterwegs.
Zuerst ging es wunderschön durch ein breites Tal, und wir kamen zügig voran. Irgendwann wurde der Fluss deutlich wilder und das Tal steiler. Als wir dann bei einer Abzweigung standen, ließen wir uns von Dani (unserem spanischen Mitwanderer) und einem Wegweiser davon überzeugen, rechts statt links zu laufen.

Durch die Entscheidung hatten wir schon Aussichten, aber es war dann doch deutlich anstrengender als ursprünglich geplant. Aber irgendwann hatten wir es dann rechtzeitig auf vor 11:00 Uhr nach Llamac geschafft. Wir waren pünktlich, nur das Collectivio fuhr dann doch erst mit 40 Minuten Verspätung los zurück nach Chiquián, wo wir Bernie geparkt haben.
Dort angekommen, nutzen wir die Sonne um alles Nasses (Zelt, Schlafsäcke, Rucksäcke, …) zu trocknen. Als das geschafft war und wir auch noch eine warme Dusche genießen durften, ging es mit Bernie zuerst einmal zum Reifenhändler. Das in Chaitén an Tag 146 reparierte linke Vorderrad verliert seit vor der Wanderung Luft. Beim Reifenhändler stellte sich dann heraus, dass der alte Flicken nicht mehr dicht hält. Nach einiger Arbeit war dieser ausgetauscht und das Rad hoffentlich dauerhaft dicht.

1 Kommentar
Werner · Mai 7, 2025 um 08:43
Wer das Buch lieber auf Deutsch liest (oder den Film guckt): deutscher Titel Joe Simpson:
Sturz ins Leere