Pünktlich um 4:30 Uhr holte uns der Fahrer an der Lodge ab. Gemeinsam mit unseren drei Nachbarn (Wenke, Mario und Claas) sowie Ken machten wir uns auf den Weg in tiefere Lagen. Die Bellavista Cloud Forest Lodge liegt auf etwa 2200 Höhenmetern, unser Ziel lag über 1000 Meter tiefer. Durch diesen deutlichen Höhenunterschied ändert sich auch die Artenvielfalt, und es ist erwartete und wärmeres und schwüleres Wetter.

Nach einer rund einstündigen Fahrt verließen wir das Fahrzeug und liefen noch einige Hundert Meter zu einem Beobachtungsposten. Dort hofften wir, den Andenklippenvogel (Rupicola peruvianus), auch bekannt als „Cock of the Rock“, beobachten zu können. In der Dunkelheit hörten wir zunächst nur das charakteristische Zwitschern und Rufen der Männchen, die um die Gunst der Weibchen warben. Noch bevor die Sonne über die Hügel stieg, flogen rote Schatten durch das dichte Geäst. Mit zunehmendem Licht ließ sich das intensive Rot ihres Gefieders schließlich auch besser erkennen. Zwar waren die Vögel oft hinter Ästen versteckt und das Teleobjektiv hätte ein paar Millimeter mehr Brennweite vertragen, doch einige Aufnahmen gelangen dennoch.

Andenklippenvogel (Rupicola peruvianus) – Bild 1
Andenklippenvogel (Rupicola peruvianus) – Bild 2

Im Anschluss fuhren wir weiter nach Mindo, wo wir mit der gesamten Gruppe, inklusive unseres Fahrers Carlos, ein gemeinsam frühstückten. Danach ging es in das Naturreservat der Mindo Cloud Forest Foundation. Hier hofften wir endlich auf eine Begegnung mit einem Tukan. Und tatsächlich konnten wir auf der Fahrt zum Naturreservat schon den ersten Tukan in einem Baum entdecken.

Tukan weit oben im Baum kurz vor dem Naturreservat der Mindo Cloud Forest

Angekommen beim Naturreservat führte uns Betreiberin zunächst in einen Garten, in dem sie kurz zuvor noch zwei Tukane gesichtet hatte – doch diese waren bereits weitergezogen. Daher ging es erst einmal zu einer Futterstelle für Kolibris.

Futterstelle (Zuckerwasser)
Kolibri – Bild 1
Kolibri – Bild 2
Kolibri – Bild 3

Nach einer ausgiebigen Kolibri-Beobachtung ging es in den angrenzenden Wald. Dank Kens fachkundiger Erläuterungen lernten wir, dass viele der hier sichtbaren Arten eher selten gesichtet werden. Immer wieder hielten wir inne, wenn sich ein Vogel zeigte – oft gut getarnt zwischen Blättern und Zweigen.

Beeindruckende Blüte
Schmetterling an Blüte
Bunte Vögel – Bild 1
Bunte Vögel – Bild 2

Als wir schon fast wieder am Auto waren und die Hoffnung auf einen Tukanfund beinahe aufgegeben hatten, entdeckte unser Fahrer Carlos doch noch ein Exemplar hoch oben in einem Baum, einige Meter vom Weg entfernt.

Tukan im Baum

Zurück am Fahrzeug gab es zunächst etwas Verwirrung: Unser Fahrer musste kurzfristig nach Quito, sodass seine Mutter und sein Bruder einsprangen und uns mit zwei Pickups weiterfuhren. Auf ihre Empfehlung hin fuhren wir noch ein Stück weiter in ein abgelegenes Tal, doch viel war nicht zu sehen. So kehrten wir schließlich nach Mindo zurück und gingen Mittagessen.

Bunte Vögel – Bild 3

Am Nachmittag ging es über eine holprige Straße zurück zur Bellavista Lodge. Den restlichen Tag verbrachten wir dort, erledigten ein paar anstehende Dinge und genossen die ruhige Umgebung. Der eigentliche Grund, weshalb wir noch eine Nacht länger bleiben wollten, erfüllte sich jedoch nicht: Eine Begegnung mit dem erhofften Brillenbären blieb leider aus. Wie uns der General Manager der Lodge berichtete, hatten auch die Wildtierkameras in den vergangenen Tagen keine Aufnahmen mehr gemacht – vermutlich hat der Bär das Revier gewechselt.

Zum Abendessen trafen wir uns erneut mit unseren Nachbarn und aßen gemeinsam die Reste vom Mittag. Danach bereiteten wir unser Wohnmobil für die Weiterreise vor. Morgen wollen wir direkt nach dem Frühstück aufbrechen, um rechtzeitig zu Sonja, Ronny und Paula an den Strand zu gelangen.

Der „Frosch“ unserer Nachbarn
Kategorien: Panamericana

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