Heute Morgen klingelte der frühe Wecker nur für Saskia und mich, da Siggi nicht unbedingt im eher offenen Meer bei ordentlich Wellengang schnorcheln wollte. Gemeinsam mit fünf anderen Touristen fuhren wir zur rund zwölf Kilometer südöstlich von Isabela gelegenen Isla Tortuga. Die Insel ist der Überrest einer ehemaligen Vulkan-Kaldera – heute ragt nur noch ein hufeisenförmiger Teil des Kraterrands aus dem Wasser. Mit etwas Fantasie soll sie von Isabela aus wie eine Schildkröte aussehen – daher ihr Name.

Angekommen bei der Insel schauten wir zuerst nach Vögeln, und konnten einige unterschiedliche Arten entdecken. Ebenso gab es eine Vielzahl von Wasserechsen und vereinzelte Seelöwen.

Blaufußtölpel (Sula nebouxii)
Meeresechse und Seelöwe
Weiblicher
Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) mit Küken

Vom ordentlich schaukelnden Boot ging es im Neoprenanzug und mit Schnorchelequipment ins recht unruhige Wasser. Mit der Strömung trieben wir langsam an der Insel entlang und konnten Schildkröten sowie viele verschiedene bunte Fische beobachten. Nur die großen Meeresbewohner ließen sich zunächst nicht blicken. Als fast alle bereits wieder zurück im Boot waren, tauchte plötzlich ein riesiger Mantarochen (Mobula birostris) auf. Also ging es für alle erneut ins Wasser – und da es nicht bei einem einzelnen Tier blieb, hatten fast alle die Gelegenheit, mindestens einen der Rochen zu sehen.

Dominik beim Tauchen
Bunte Fische
Meeresschildkröte (Chelonia mydas) – Video
Meeresschildkröte (Chelonia mydas) – Bild
Gelber Fisch
Mantarochen (Mobula birostris)

Da das Wasser auch beim Schnorcheln recht rau war, ging es leider einigen nicht so gut – auch Saskia kämpfte nach dem ersten Schnorchelgang mit Übelkeit. Für eine kurze Pause steuerten wir die andere Seite der Insel an, wo das Wasser deutlich ruhiger war. Dort wurden wir mit Handtüchern und Keksen versorgt. Da in dem geschützten Bereich aber keine großen Tiere zu erwarten waren, ging es wenig später wieder zurück ins offenere, unruhige Wasser.

Zunächst blieben die meisten an Bord, und wir waren nur zu dritt inklusive des Guides im Wasser. Als dann plötzlich ein Hammerhai tief unter uns auftauchte, stiegen auch die anderen wieder ins Wasser. Leider schwamm das Tier so zielstrebig in eine Richtung, dass es sofort wieder außer Sicht war – so war es nur für den Guide und für mich zu sehen. Fünf Minuten später zeigte sich ein weiteres Exemplar, doch Saskia war leider zu weit entfernt, um es zu sehen. Die meisten gingen danach wieder zurück an Bord, sodass wir wieder nur zu dritt unterwegs waren. Währenddessen tauchten erneut riesige Mantarochen auf – und auch ein weiterer Hammerhai ließ sich blicken.

Schokoladen-Seestern (Nidorellia armata), auch Panamischer Kissenstern genannt
Zweiter Hammerhai
Dritter Hammerhai

Zurück auf dem Boot gab es Sandwiches, und wir fuhren langsam in Richtung der Insel Isabela zurück. Die Tour war aber noch nicht vorbei, sondern es war noch ein dritter Schnorchel-Stopp eingeplant. Dafür hielten wir in einer kleinen Bucht (Koordinaten: -0.96051, -90.926234), wo es beim Schnorcheln allerdings nicht viel Neues zu entdecken gab.

Wurzeln des Mangrovenwaldes im Wasser

Als wir die Bucht gerade verließen, hatten wir aber noch Glück: Am Ausgang der Bucht entdeckten wir mehrere Galápagos-Pinguine (Spheniscus mendiculus) im Wasser. Diese sind eng verwandt mit den Magellan-Pinguinen (Spheniscus humboldti), die wir öfters an der argentinischen Atlantikküste gesehen haben (zum ersten Mal an Tag 75), und den Humboldt-Pinguinen (Spheniscus magellanicus), die uns in Chile am Pazifik begegnet sind (siehe Tag 150). Alle drei gehören zur Gattung Spheniscus und ähneln sich im Körperbau und Verhalten, unterscheiden sich jedoch in ihrer geografischen Verbreitung und Anpassung an lokale Klimabedingungen. Die Galápagos-Pinguine sind dabei eine Besonderheit: Sie sind die einzige Pinguinart, die natürlich nördlich des Äquators vorkommt und damit auch auf der Nordhalbkugel lebt.

Galápagos-Pinguine – Bild 1
Galápagos-Pinguine – Bild 2
Galápagos-Pinguine – Bild 3

Zurück auf Isabela trafen wir uns mit Siggi im Hotel, und nach einer kurzen Pause ging es nochmal zur Bucht, in der wir auch gestern schon geschnorchelt hatten. Heute waren es für Siggi die ersten Schnorchel-Erfahrungen überhaupt. Nachdem Siggi wieder aus dem Wasser draußen war, hatten Saskia und ich (dann leider ohne Siggi) noch Glück: Im sehr klaren Wasser konnten wir einen recht großen Rochen beobachten.

Am Abend gingen wir erneut an den Strand, wo es einen bestimmten Bereich gibt, an dem sich die Meerechsen zum Sonnenuntergang ins Wasser bewegen sollen. Einige Echsen waren tatsächlich zu sehen – allerdings machten sie keine Anstalten, ins Meer zu watscheln. So beobachteten wir einfach nur den Sonnenuntergang und gingen anschließend zum Abendessen zu einem Empanadas-Stand direkt am Strand.

Sonnenuntergang am Strand
Meeresechse auf Vulkangestein
Empanadas am Strand
Kategorien: Panamericana

3 Kommentare

Kevin · Juni 27, 2025 um 22:42

Beautiful pics!! Very impressive photography. Thank you very much for sharing. Was a pleasure meeting you all. Safe travels the rest of the way!

    Dominik · Juli 5, 2025 um 09:42

    Hi Kevin, Sorry, I only just saw your comment now. Thanks a lot and enjoy your travels! I’m looking forward to your YouTube video from the Galápagos! Cheers, Dominik

Tag 312: Los Tunneles (Gallapagos – Tag 5) – durchsuniversum · Juni 27, 2025 um 21:52

[…] als gedacht. Von oben hatten wir jedoch einen Blick auf die Isla Tortuga, wo wir gestern (siehe Tag 311) schnorcheln […]

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