Für unseren letzten Tag auf San Cristóbal hatten wir über unser AirBnB ein Taxi für die sogenannte Highland Tour gebucht. Da die Tour nur etwa vier Stunden dauert, konnten wir den Morgen etwas entspannter angehen und mussten nicht so früh aufbrechen wie sonst.
Zunächst frühstückten wir in unserem Lieblingscafé, dem Ranti Kamak Galápagos Café. Anschließend wurden wir direkt an unserer Unterkunft vom Taxifahrer abgeholt.
Unser erster Stopp war der El Junco-Kratersee – der einzige dauerhafte Süßwassersee auf allen Galápagos-Inseln. Er liegt auf etwa 700 Metern Höhe im feuchten Hochland von San Cristóbal und speist sich ausschließlich aus Regenwasser. Der See ist ein wichtiger Rast- und Reinigungsplatz für Seevögel wie Fregattvögel, die hier das Salz von ihrem Gefieder abspülen. Bei klarem Wetter soll man einen guten Blick über die Insel haben – bei uns war es allerdings so nebelig, dass wir froh waren, den See überhaupt für ein paar Sekunden vollständig zu Gesicht zu bekommen.

Als Nächstes besuchten wir die Galapaguera de Cerro Colorado, eine Aufzuchtstation für die endemische Riesenschildkröte von San Cristóbal, Chelonoidis chathamensis. Die Station wurde 2002 gegründet, um die vom Aussterben bedrohte Art zu schützen und gezielt nachzuzüchten. Wir wurden freundlich von den Rangern empfangen, die uns einiges erklärten – unter anderem zeigten sie uns ein unbefruchtetes Schildkrötenei sowie das erste Jungtier, das in der Station geschlüpft ist. Besonders eindrucksvoll waren die Zahlen zur Bestandsentwicklung: Vor der Ankunft der Menschen lebten schätzungsweise über 100.000 Tiere auf San Cristóbal. Im Jahr 2005 wurden in freier Wildbahn noch 2.800 Individuen gezählt – inzwischen sind es wohl wieder über 5.000. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art wurde durch den menschlichen Einfluss auf nur noch 26 Quadratkilometer reduziert. Dieser kleine Lebensraum macht die Population besonders anfällig für lokale Naturereignisse. Im Anschluss liefen wir noch den Rundweg durch das großzügig angelegte Gehege, beobachteten einige der erwachsenen Zuchttiere und warfen einen Blick in den Bereich mit den jungen Schildkröten, die hier in geschützter Umgebung heranwachsen. Wie uns erklärt wurde, werden sie im Alter von etwa sechs Jahren ausgewildert.







Zum Abschluss der Tour fuhren wir zum Playa Puerto Chino an der Ostküste der Insel. Da es bewölkt und recht windig war und wir nicht mehr viel Zeit hatten, verzichteten wir aufs Baden. Stattdessen aßen wir in Ruhe unser mitgebrachtes Vesper am Strand und genossen die schöne Atmosphäre.


Wieder zurück in Puerto Baquerizo Moreno ließen wir uns in der Nähe des Strandes La Lobería absetzen. Entgegen des Namens waren dort deutlich weniger Seelöwen anzutreffen als erwartet – vor allem im Vergleich zu anderen Stränden. Der Fokus an diesem Ort lag für uns ohnehin auf dem Schnorcheln: Also gingen wir nochmal ins Wasser – und wurden belohnt. Wir konnten mehrere Meeresschildkröten sowie einige erstaunlich große Fische beobachten. Ein junger Seelöwe tauchte sogar zu uns hinab und vollführte eine elegante Rolle unter uns.

Zurück in der Stadt trafen wir uns mit Eric aus Hongkong auf ein Bier. Wir hatten ihn das erste Mal auf einer Kaffeetour in Salento (Kolumbien) kennengelernt und dann zufällig auf Isabela bei Ausflügen zur Isla Las Tortugas und zu den Schwefelfumarolen wiedergetroffen. Nun waren wir auch zeitgleich auf San Cristóbal unterwegs.

Zum Abendessen gingen wir ins La Pescadería, einem ausgezeichnetes Fischrestaurant. Siggi wählte den Fang des Tages, der ein Wahoo-Filet war. Ich entschied mich für einen am Stück frittierten Brujo de Galápagos. Beides wurde – ganz typisch – mit leckerer Kokossoße, Reis und frittierten Kochbananen serviert.
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