Nachdem wir in der Nacht noch die partielle Mondfinsternis beobachtet hatten, starteten wir am Morgen etwas gemütlicher und nahmen uns auch noch Zeit für eine Runde Sport. Unser erster Stopp führte uns auch erst einmal in die falsche Himmelsrichtung. Unsere Gastgeber wussten von einer Werkstatt, die uns vielleicht mit unserem Auspuff helfen könnte. Dort angekommen, fuhren wir mit einem Mechaniker zuerst zu einer anderen Werkstatt, um ein passendes Rohr für den Auspuff zu besorgen. Dann wurde unser Auto mit zwei großen Wagenhebern aufgebockt, der Auspuff abgeflext und ausgebaut. Dann war ziemlich schnell klar, dass der letzte Mechaniker (siehe Tag 27) recht hatte als er sagte, dass die Schweißnaht aus der Fabrik nicht mehr ewig halten wird.

Anfangs waren wir skeptisch, ob es wirklich ausreicht, nur diesen einen Teil zu ersetzen. Doch als wir den ausgebauten Auspuff gründlich begutachteten, konnten wir deutlich sehen, dass nur dieser Teil des Rohrs beschädigt war und der Rest des Auspuffs noch in gutem Zustand war. So wurde das Stück ersetzt, alles wieder zusammengeschweißt und der Auspuff eingebaut. Da wir dieses Mal alles selbst begutachten konnten, sind wir nun optimistisch, dass diese Reparatur von Dauer sein wird.


Da wir heute noch etwa 300 km in Richtung der Iguazú-Wasserfälle zurücklegen wollten, waren wir froh, endlich auf der Straße zu sein. Bei der Auffahrt zur Autobahn fiel uns plötzlich ein, dass wir eigentlich noch tanken wollten. Da die Tankanzeige jedoch noch nicht die niedrigste Stufte anzeigte, dachten wir, dass alles in Ordnung sein sollte. Auch unsere Berechnungen, dass bei einem Tankvolumen von 70 Litern die nächste Tankstelle, die knapp 30 km entfernt war, noch erreichbar sein sollte, beruhigten uns etwas.
Doch es kam, wie es kommen musste: Unser Auto verlor plötzlich an Leistung, und wir blieben auf dem Seitenstreifen stehen. Wenig überraschend klappte auch der Versuch, den Motor erneut zu starten, nicht. Also entfernten wir die Motorabdeckung, und es war sofort klar, dass die Leitung vom Dieselfilter zur Einspritzpumpe mit Luft statt mit Diesel gefüllt war. Wir nahmen unseren Reservekanister und füllten ihn in den Tank um. Alleine schaffte es das Auto jedoch nicht, den Diesel wieder in die Leitungen zu ziehen. Also nutzten wir die kleine Handpumpe an der Einspritzpumpe, um den Diesel in die Leitungen zu pumpen. Dies brauchte mehrere Versuche, da die Luft dem Diesel nur widerwillig wich. Doch irgendwann klappte es, und wir waren sichtlich erleichtert, als der Motor unseres alten Autos wieder ansprang. Hier sei noch erwähnt, dass während unserer Bemühungen zwei sehr freundliche Brasilianer extra für uns anhielten und ihre Hilfe anboten.

An der nächsten Tankstelle füllten wir den Tank und den Reservekanister wieder auf, aßen zu Mittag und starteten dann unsere lange Nachmittagsetappe.

Etwa 500 km vor den Wasserfällen hielten wir bei Sonnenuntergang an einem kleinen Laden an, der hinter seinem Haus einen kleinen Campingplatz betreibt.
2 Kommentare
Tag 40: 71 quälend lange und äußerst holprige Kilometer in den Parque Nacional Iberá – durchsuniversum · September 26, 2024 um 21:44
[…] zurück, da der Campingplatz viel zu teuer war. Von unserem chromfarbenen Auspuffendrohr (siehe Tag 32) war nicht mehr viel […]
Tag 67: Südwärts auf der Ruta 40 – bis der Tank leer war – durchsuniversum · Oktober 24, 2024 um 22:41
[…] 400 km gefahren waren, war der Tank anscheinend leer. Da uns das schon einmal passiert war (siehe Tag 32), war es zwar ärgerlich, aber nicht überraschend. Also füllten wir den Reservekanister in den […]