Vorgestern und gestern sagten uns alle in Posadas, dass die Straße (RP40) von Mercedes nach Colonia Carlos Pellegrini für unser Auto kein Problem sei und man sie auch nach Regen gut fahren könne. Doch wir waren deutlich verunsichert, als uns ein Mann auf dem Campingplatz in Mercedes deutlich davon abriet, die Straße am heutigen Tag nach dem starken Regen des Vortages zu fahren. Als nicht zufriedenstellende Notlösung entschieden wir uns, zumindest die 44 km perfekt asphaltierte Straße in Richtung des Nationalparks zu fahren und dann vor dem Beginn der Schotter-/Erdstraße wieder umzukehren. Unsere Hoffnung war, auf dem Weg schon einige Tiere zu sehen. Der Plan ging auf: Schon auf dem Weg vom Campingplatz zur Straße entdeckten wir einen hübschen grünen Vogel. Auf der Straße folgten dann noch Nandus, Capybaras und ein Kaiman.




Am Ende der asphaltierten Strase zögerten und haderten wir dann doch nochmal lange und sprachen mit verschiedenen Autofahrern, die uns entgegenkamen, und entschieden uns schließlich, es zu probieren. Solange wir uns in der Mitte der Straße hielten, sollte alles okay sein. Nach 300 Metern drehten wir jedoch um, da wir dachten, dass wir die 71 km so nicht schaffen würden. Dann sprachen wir noch einmal mit einer argentinischen Familie. Sie überzeugten uns, dass, wenn sie es mit einem nicht-Allrad-Familien-Van und Baby geschafft hatten, wir es auch schaffen würden. Sie versicherten uns, der Park sei so toll, dass wir das Risiko unbedingt eingehen sollten. Die Strecke sei auch recht gut befahrbar, es hätte nur vier Momente gegeben, die sie als etwas brenzlig empfanden. Solange wir in der Mitte der Straße blieben und niemals bremsten, würde alles gut gehen.
Also drehten wir noch einmal um und wagten die 71 km lange Reise. Unsere vier „Momente“ hatten wir bereits nach 20 km aufgebraucht, und beim Fahren mussten wir stets den richtigen Mix finden – schnell genug, um nicht im Schlamm stecken zu bleiben, aber gleichzeitig langsam genug, damit das Auto durch die Schlaglöcher keinen Schaden nahm. Im Zweifelsfall war die Devise, lieber zu schnell als zu langsam zu fahren, um keinesfalls stecken zu bleiben.

Nach gut 1,5 Stunden hatten wir die Hälfte geschafft und machten Mittagspause. Bis dahin hatten wir noch etliche weitere Capybaras gesehen und einen etwas näheren Kaiman entdeckt.

Nach dem Mittagessen blieb die Straße weiterhin sehr holprig, aber zum Glück nahm die Anzahl der Momente, in denen wir große Angst hatten stecken zu bleiben, deutlich ab. Am Wegesrand sahen wir noch einen Fuchs, der an einem toten Capybara fraß, Capybara-Babys, einen Greifvogel, den wir gestern schon fotografierten (siehe Tag 39), sowie eine Art Wildschwein (?).




Schließlich kamen wir in Colonia Carlos Pellegrini an. Dort besuchten wir zuerst das Informationszentrum des Nationalparks, das eher einem Kassenhäuschen glich, wo man das Eintrittsgeld bezahlen musste. Für die Buchung der verschiedenen Exkursionen wurden wir an den Campingplatz verwiesen. Wir bekamen jedoch den Tipp, dass wir, wie in iOverlander vermerkt, an der Brücke, die über die Lagune führt, kostenlos übernachten könnten. Nachdem wir eine Boots- und Kajaktour für den nächsten Tag gebucht hatten, gingen wir zu diesem Platz an der Brücke zurück, da der Campingplatz viel zu teuer war. Von unserem chromfarbenen Auspuffendrohr (siehe Tag 32) war nicht mehr viel übrig.

2 Kommentare
Tobias · September 27, 2024 um 11:43
Was ist den da passiert? 😅
Dominik · September 29, 2024 um 08:24
Das Straße war wohl etwas dreckig und matschig 😂