Obwohl wir am Vortag (siehe Tag 49) den 4350 Meter hohen Mirador Serranía de Hornocal erreicht hatten, machten wir uns etwas Sorgen, da das Auto, je höher wir gestern kamen, immer mehr weißen Qualm produzierte. Weißer Qualm könnte auf Wasser hindeuten, und Wasser könnte durch einen Schaden an den Zylinderköpfen in die Verbrennung gelangen. Unsere Mercedes-Benz T1 WhatsApp-Gruppe sorgte jedoch für die erste Beruhigung. Die allgemeine Meinung war, dass es allein mit der Höhe und dem damit verbundenen geringeren Sauerstoffgehalt der Luft zusammenhängen könnte. Als ich dann an der Tankstelle aus dem Auto stieg, war wieder ein rasenmäherähnlicher Sound nicht zu überhören. Dieses Mal hatte sich das Auspuffrohr aus der Klemme am Endschalldämpfer gelöst und war nur noch lose verbunden. So legten wir erneut eine kleine Zwangspause ein und schraubten das Auspuffrohr wieder fest, bevor wir den Anstieg zu den Salinas Grandes starteten.

Von Purmamarca (~2350 Höhenmeter) aus erwarteten uns auf über 35 km etwa 1800 Höhenmeter Anstieg bis zum Pass auf 4170 Metern. Die Strecke führte wie aus dem Bilderbuch durch eine wunderschöne, sich ständig verändernde Landschaft und verlief auf der gut ausgebauten Ruta 52, die sich in zahllosen Serpentinen durch das Gebirge windet. Trotz der Höhe war die Straße in erstaunlich gutem Zustand, was uns die Fahrt erleichterte.

RN52 Richtung Westen
Blick zurück auf die Serpentinen der RN52
Pass der RN52 auf 4170 Metern

Wie durch ein Wunder blieben wir heute von dem weißen Qualm verschont. Es scheint, als ob die vor dem Endschalldämpfer angesaugte Luft für den weißen Qualm verantwortlich gewesen wäre.

Wie auch schon gestern fuhren wir einen Großteil der Strecke im ersten Gang. Bei unserem Auto ist der Lüfter ohne Getriebe über den Keilriemen mit dem Motor verbunden. Und hochtourig im ersten Gang kühlt das Auto einfach besser als niedertourig im zweiten Gang. Vielleicht sind wir hier auch einfach zu vorsichtig und könnten uns näher an den roten Bereich der Kühlwassertemperatur wagen.

Vom Pass ging es dann über 30 km wieder 600 Höhenmeter bergab, bis wir die auf 3450 Metern gelegenen Salinas Grandes erreichten.

Abfahrt vom Pass zu den Salinas Grandes (RN52)

Diese riesige Salzebene entstand durch die Verdunstung von Salzwasserseen, die sich durch vulkanische Aktivität und tektonische Bewegungen vor Millionen von Jahren gebildet haben. Die Salzfläche erstreckt sich über 212 km² und ist ein faszinierendes Naturphänomen. Dort buchten wir einen Guide, der mit dem Motorrad vorfuhr, und wir folgten ihm mit unserem Wohnmobil über die Salzwüste. Gemeinsam mit uns waren noch zwei Mädels in ihrem Mietwagen dabei. Laut dem Guide ist die Salzschicht ungefähr 1 Meter dick, und die Oberfläche ist von einem sechseckigen Muster durchzogen. Der Guide war recht begabt im Fotografieren und machte einige tolle Fotos von uns.

Voller Einsatz unseres Guides beim Fotografieren
Salinas Grandes – Bild 1
Salinas Grandes – Bild 2
Salinas Grandes – Bild 3
Salinas Grandes – Bild 4
Salinas Grandes – Bild 5
Salinas Grandes – Bild 6
Wegweiser zu unseren nächsten Zielen

Eigentlich wollten wir es wagen, auf 3450 Metern Höhe zu übernachten, um abends den Sternenhimmel zu fotografieren. Leider war es jedoch ziemlich bewölkt, und es war auch keine Besserung in Sicht. So entschieden wir uns, doch noch nach Purmamarca zu fahren, wo wir schon an Tag 46 übernachtet hatten. Als kleine Entschädigung für die verpassten Sterne gönnten wir uns noch eine etwas teure Flasche Malbec, die hier in Purmamarca auf 2300 Metern Höhe angebaut wurde.

Kategorien: Panamericana

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