Nach viel hin und her entschieden wir uns dann doch, zur Península Valdés zu fahren. Im Nachhinein war es also ziemlich dumm, dass wir am Vorabend wieder den ganzen Weg zurück nach Puerto Madryn gefahren waren. Uns erwarteten 100km Asphalt-Straße und dann knapp 80km Schotterstraße, die uns am Vorabend dann doch zurückgeschreckt hatte.

Kurz nachdem wir auf der Halbinsel ankamen, lief vor uns eine Guanako-Herde über die Straße. Wenig später mussten wir dann auf die Schotterstraße abbiegen, wo wir noch viele weitere Guanakos, aber auch Schafe und Pferde sahen. Zu unserer Überraschung war die Straße recht gut zu befahren. Bis auf einige kurze Bereiche war der Wellblecha-Anteil zu ertragen.

Guanako Herde auf Península Valdés kurz nach dem Besucherzentrum

Bevor wir dann bei unserem eigentlichen Ziel, dem Punta Cantor (Ostseite der Insel) ankamen, hielten wir noch an zwei anderen Aussichtspunkten. Dort sahen wir zuerst einmal Vögel und wie erhofft auch einige Magellanpinguine, die laut Infoschild vielleicht schon am brüten waren.

Calandria oder Argentinischer Spottdrossel (Mimus saturninus) im Osten der auf Península Valdés
Rotkehl-Kuhstärling (Leistes superciliaris) im Osten der auf Península Valdés
Magellanpinguin (Spheniscus magellanicus) im Osten der auf Península Valdés

Angekommen am Punta Cantor sagen wir dann sehr viele südliche Seeelefanten (Mirounga leonina), die am Strand in der Sonne schliefen.

Männlicher Seeelefant am Punta Cantor auf Península Valdés
Weiblicher Seeelefant am Punta Cantor auf Península Valdés

Dann holten wir erst einmal das Mittagessen nach und setzen uns anschließend mit einem Buch auf die Aussichtsplattform – und warteten. Irgendwann rief dann eine Rangerin nach uns, und wir konnten (zwar in weiter Ferne) Orcas erblicken. So richtig nahe wollten sie aber leider nicht kommen.

Orca-Gruppe am Punta Cantor auf Península Valdés
Orca am Punta Cantor auf Península Valdés

Dann bewegten sich die Orcas leider wieder weiter weg Richtung Süde . In der Zwischenzeit hatten wir mit vier weiteren jungen Leuten (aus der Schweiz und aus den Niederlanden) gesprochen. Diese entdeckten dass einige Kilometer weiter Menschen zum beobachten an der Klippe standen. So fuhren wir dorthin, wurden aber zurückgewiesen, da es Privatgelände sei, welches man nur betreten dürfe, wenn man die entsprechende Orca-Tour gebucht hat. Der Guide wies uns aber darauf hin, dass die Orcas schon wieder auf dem Weg zum Besucher Zentrum seien. So drehten wir schnell um, und fuhren wieder zurück. Dort rannten dann plötzlich einige zu einem weiter entfernten Aussichtspunkt. Leider waren wir aber einen Tick zu langsam, und verpassten dann um schätzungsweise 30 Sekunden ein einzigartiges Naturschauspiel: Hier auf der Península Valdés kommen die Orcas zum Jagen tatsächlich auf den Strand. Emanuel war zum Glück etwas schneller, und konnte es mit seinem iPhone fotografieren.

Orca jagt Seeelefantenkuh am Strand am Punta Cantor auf Península Valdés – Bild 1 (Fotograf: Emanuel Jeggle)
Orca jagt Seeelefantenkuh am Strand am Punta Cantor auf Península Valdés – Bild 2 (Fotograf: Emanuel Jeggle)
Zurückkämpfen des Orcas mit Beute vom Strand ins Wasser (Fotograf: Emanuel Jeggle)

Das weitere Schicksal der Seeelefantenkuh war dann ziemlich grausam. Eine gefühlte Ewigkeit war die Orca-Gruppe damit beschäftigt, mit der Seeelefantenkuh zu spielen. Dieses Spiel dient dazu, den jungen Mitgliedern der Gruppe Jagdverhalten beizubringen.

Vergeblicher Fluchtversuch der Seeelefantenkuh am Punta Cantor auf Península Valdés
Erneutes „Fangen“ der Seeelefantenkuh am Punta Cantor auf Península Valdés

Während die eine Seeelefantenkuh im Wasser vergeblich um ein Leben kämpfte, machte eine andere Seeelefantenkuh unweit der tödlichen Gefahr eine Runde Gymnastik für uns.

Seeelefantenkuh am Strand am Punta Cantor auf Península Valdés

Irgendwann ändert er sich das Verhalten der Orcas und sie begannen Kunststücke für uns aufzuführen. Manchmal sprang sie aus dem Wasser, und manchmal zeigten sie ihre Schwanzflosse.

Schwimmender Orca am Punta Cantor auf Península Valdés
Springender Orca am Punta Cantor auf Península Valdés – Bild 1
Springender Orca am Punta Cantor auf Península Valdés – Bild 2
Schwanzflosse eines Orcas am Punta Cantor auf Península Valdés – Bild 1
Schwanzflosse eines Orcas am Punta Cantor auf Península Valdés – Bild 2

Nachdem dieses Spektakel vorbei war, schwammen die Orcas Richtung Norden, und es war schon kurz vor Sonnenuntergang. So machten wir uns auf den Weg, hielten dabei aber noch mal bei den beiden nördlicheren Aussichtspunkten an (wo wir heute Morgen als erstes angehalten hatten). Dort konnten wir die Orcas aber nicht mehr finden, konnten aber noch mal ein schönes Foto von einem Magellanpinguin machen.

Magellanpinguin im Osten der auf Península Valdés am Abend

Leider gibt es auf der gesamten Insel einen striktes Campingverbot. So mussten wir komplett sinnlos die 80 km Schotterstraße nach Puerto Piramides fahren, nur um sie am Morgen wieder zurückzufahren. Im dunklen war es dann auch deutlich langsamer und unangenehmer als im Hellen, da es schwieriger war, eine Spur mit akzeptablen Wellblechanteil zu finden.

Gemeinsame Fahrt aus dem Park nach Puerto Piramides
Kategorien: Panamericana

1 Kommentar

Tag 76: Ein zweiter Tag auf der Suche nach Orcas auf Península Valdés – durchsuniversum · November 2, 2024 um 21:55

[…] der unbeschreiblichen Show, die uns die Orcas gestern Abend (siehe Tag 75) geliefert hatten, wollten wir uns auch heute nochmal auf den Weg zum Punta Cantor im Osten der […]

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