Bis zu unserem großen Zwischenziel Ushuaia sind es noch grob 1800 km. Da wir in einer guten Woche dort ankommen wollen, bleibt nicht mehr allzu viel Zeit zum Trödeln. Wir haben daher lange überlegt, ob wir noch einen Abstecher zu einer Kolonie von Magellan-Pinguinen machen wollen. Dafür standen uns zwei Optionen zur Verfügung.
Eine Möglichkeit wäre ein Abstecher zur bekannten Pinguinkolonie bei Punta Tombo gewesen. Letztendlich hat uns jedoch der hohe Eintrittspreis und die Vorstellung von überfüllten Wegen abgeschreckt. Die Magellan-Pinguine wären zwar sehenswert, aber die großen Touristenbusse, die täglich von Puerto Madryn aus dorthin strömen, haben uns nicht wirklich angesprochen.
Die zweite Option war die ruhigere Pinguinkolonie bei Cabo Dos Bahías weiter südlich. Diese Idee gefiel uns, aber der Umweg von fast 200 km – davon etwa 60 km auf schlechter Schotterstraße – hat uns doch abgeschreckt. Da wir die Magellan-Pinguine bereits in den Vortagen auf der Península Valdés gesehen hatten, beschlossen wir, auf direktem Weg nach El Farallón bei Comodoro Rivadavia zu fahren.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, steuerten wir El Farallón an. Die geplante Strecke betrug rund 440 km – eine lange Fahrt durch die Weiten Patagoniens. Die Route auf der RN3 war jedoch wenig aufregend. Sie führte weit ins Landesinnere, durch flache und endlose Weiten. Kein Berg in Sicht, kaum Abwechslung – die Landschaft blieb kilometerlang einheitlich und öde.
Als wir schließlich unseren Schlafplatz am Farallón de Comodoro Rivadavia Islet erreichten, war die lange Fahrt jedoch schnell vergessen. Der Ort ist wunderschön gelegen, und die Landschaft um uns herum wirkt rau und ursprünglich – ein perfekter Platz, um den Tag ausklingen zu lassen.
Während wir abends beim Kochen waren, hatten wir plötzlich überraschenden Besuch. Alexandra und Juan Martin kamen zu unserem Wohnmobil, neugierig auf unsere Reise und unser Wohnmobil „Bernie“. Wir plauderten ein wenig, und schließlich luden wir sie ein, zu uns hereinzukommen. Juan Martin zauberte dann eine kleine Überraschung und spielte zwei Lieder für uns. Es war ein unerwartet schöner Moment und eine tolle Begegnung, die ein tolles Ende von diesem Tag war.
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