Ohne Frühstück machten wir uns um 6:30 Uhr auf den Weg zur Ablegestelle des Bootes. Eigentlich sollte die Fahrt um 7:00 Uhr losgehen, aber irgendwie fehlte die Genehmigung der Marine, sodass wir dann doch erst um 7:30 Uhr losfuhren. Das war etwas ärgerlich, da der Endzeitpunkt der Tour aufgrund des Windes, der ab 12:00 Uhr wieder stärker werden sollte, vorab schon festgelegt war.
Kurz nachdem wir losgefahren waren, tauchte neben uns eine kleine Überraschung auf: Plötzlich waren zwei Commerson-Delfine (Cephalorhynchus commersonii) neben uns, die mal links und mal rechts vom Boot auftauchten.
Anschließend ging es mit Vollgas zur Isla Pinguino. Die Fahrt dauerte ungefähr 45 Minuten, und wir flogen gefühlt über die gar nicht so kleinen Wellen. Angekommen bei der Insel, war die Landung dann gar nicht so einfach. Dort, wo wir ursprünglich die Insel bei einer Treppe betreten wollten, klappte die Landung aufgrund der Wellen nicht. Zum Glück konnten wir aber auf der Rückseite der Insel in einer Bucht über die Felsen auf die Insel klettern.
Auf der Insel angekommen, liefen wir zuerst durch eine gefühlt unendliche Anzahl von brütenden Magellan-Pinguinen. Dabei lernten wir auch einen natürlichen Fressfeind der Pinguine kennen: Der Subantarktikskua (Stercorarius antarcticus) hat es auf die Eier und Küken der Pinguine abgesehen.
Anschließend liefen wir vorbei am Leuchtturm zur anderen Seite der Insel. Und dort sahen wir schon die ersten Felsenpinguine (Eudyptes chrysocome). Je weiter wir liefen, desto mehr dieser Pinguine durften wir bestaunen. Insgesamt sollen jedes Jahr 3000 Brutpaare auf der Insel sein. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Tour saßen wir recht lange dort vorne und bestaunten die Felsenpinguine. Die weiblichen Pinguine waren dabei, ihr erstes Ei auszubrüten, während die männlichen Exemplare sich bereitmachten, auf die Jagd nach Essen zu gehen. Interessanterweise legt jedes Weibchen zwei Eier, wobei das zweite Ei immer das größere ist. Sobald die Küken geschlüpft sind, wird nur das Küken des größeren Eies aufgezogen.
Aufgrund des annehmenden Windes mussten wir dann auch schon bald wieder zurück. Der Führer des Schiffes holte uns in derselben Bucht wieder ab, wo wir die Insel wenige Stunden zuvor betreten hatten. Bei der Rückfahrt stoppten wir noch bei einer Nachbarinsel, auf der eine unglaubliche Anzahl an Seelöwen lebte.
Dann düsten wir zurück nach Puerto Deseado, wobei die See schon ein wenig ungemütlicher wirkte. Angekommen im Mündungsbereich des Río Deseado, wurden wir dann wieder von den Delfinen begrüßt.
Zurück an Land machten wir uns dann schnellstmöglich auf den Weg. Zuerst ging es die RN281, über die wir auch nach Puerto Deseado gekommen waren, 125 km zurück nach Westen – diesmal mit brutalem Gegenwind. Meistens konnten wir dabei nur im dritten Gang fahren, da die Leistung für den vierten Gang nicht ausreichte.
Anschließend ging es nach Süden, doch leider hatte der Wind etwas gedreht, sodass wir weiterhin mit Gegenwind zu kämpfen hatten. An der Tankstelle errechneten wir dann auch einen Verbrauch von 20 l anstelle der sonst üblichen knapp 13 l auf 100 km.
Nach 366 km kamen wir dann bei einem wunderschönen Platz am Atlantik etwas nördlich von Puerto San Julian an. Hier haben wir nicht nur eine fantastische Aussicht, sondern sind auch durch eine riesige Klippe vom Wind geschützt.
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