Unser Tag begann nur 3 Kilometer nördlich unseres Schlafplatzes, wo wir die Infozentrale des Parque Nacional Monte León besuchten. Hier haben wir uns für den Besuch registriert und erfuhren ein wenig über die Geschichte der Gegend, die früher als Schaffarm genutzt wurde. Diese Farm war Teil der lokalen Geschichte, bevor das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Nach der Anmeldung fuhren wir 6 Kilometer nach Süden zum eigentlichen Parkeingang, und von dort aus führte uns eine hervorragend gepflegte Schotterstraße 18 Kilometer weiter hinein in den Park.
Unser erster Halt war der Mirador Cabeza de León, wo wir eine schöne Aussicht auf die Landschaft genießen konnten. Diese Felsformation, die einem Löwenkopf ähnelt, gab dem Park seinen Namen und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Küste und das Meer.
Danach ging es weiter zum Sendero de la Pingüinera. Der Weg zur Pinguinkolonie ist etwa 2,5 Kilometer lang, und am Ende wurden wir mit vielen Magellan-Pinguinen belohnt. Leider waren auch einige tote Tiere zu sehen. Der Park ist Heimat vieler natürlicher Feinde, darunter auch Pumas, was die Überlebenschancen für die Pinguine erschwert. Interessanterweise wäre das Brutgebiet für die Pinguine in der Nähe von Städten sicherer, da dort weniger Raubtiere anzutreffen sind.
Unser nächster Halt war ein Aussichtspunkt für die Lobería – die Seelöwenkolonie. Hier gibt es ausschließlich weibliche Tiere und Jungtiere. Aufgrund des steilen Kliffs ist es den Seelöwen unmöglich, sich hier zu paaren, was dazu führt, dass erwachsene Männchen diesen Ort kaum aufsuchen. Dadurch herrscht hier eine friedlichere Atmosphäre als an anderen Seelöwenkolonien, wo Männchen um Reviere und Weibchen kämpfen.
Zum Abschluss besuchten wir den Mirador Isla Monte León, von dem aus wir die Insel Monte León betrachten konnten. Die Insel ist voller Seevögel und bietet einen faszinierenden Anblick. Hier zeigt sich, wie die Tierwelt florieren kann, wenn der Mensch sie nur lässt.
Nach den 18 Kilometern zurück auf der Schotterstraße zur RN3 setzten wir unsere Reise Richtung Süden fort. Dieses Mal hatten wir das große Glück, bei deutlich weniger Wind unterwegs zu sein, sodass wir wieder mit unserem gewohnten Reisetempo von etwa 80 km/h fahren konnten. Zum Übernachten stoppten wir in der Stadt Río Gallegos, an der Mündung des gleichnamigen Flusses, auf einem großen Schotterparkplatz direkt am Wasser. Von hier sind es noch etwa 600 Kilometer bis nach Ushuaia. Morgen werden wir dann zum ersten Mal nach Chile einreisen. Wir sind gespannt, wie das wird, da viele pflanzliche und tierische Produkte nicht eingeführt werden dürfen und die Kontrollen recht streng sind.
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