Nachdem wir am 21.09.2024 die Grenze von Brasilien nach Argentinien bei den Iguazú-Wasserfällen überquert haben (siehe Tag 35), ist es nun soweit: Wir haben heute nach ungefähr 10.500km und fast 7 Wochen (48 Tage) Argentinien wieder verlassen und die Grenze nach Chile passiert. Die Zeit in Argentinien hat uns wirklich schwer beeindruckt: riesige Gastfreundschaft, atemberaubende Landschaften und eine fantastische Tierwelt.

Um einmal zu verdeutlichen, wie groß das Land eigentlich ist. Hier sind die 4 am weitest auseinanderliegenden Punkte unserer (bisherigen) Reise durch Argentinien.

  • Nördlichster Punkt: Serranía de Hornocal (-23.181337, -65.20442) –> Tag 49
  • Östlichster Punkt: Garanta del Diabolo im Reserva Nacional Iguazú (-25.695516, -54.437356) –> Tag 36
  • Südlichster Punkt: Grenzposten Monte Aymond (-52.139062, -69.51981) –> Tag 83
  • Westlichster Punkt: Parque Nacional Lago Puelo (-42.096351, -71.619864) –> Tag 72

Ohne die Längengrade einzubeziehen, liegen der nördlichste und der südlichste Punkt unserer Reise in Argentinien 3214 km auseinander. In Ost-West-Richtung ergibt sich (bei konstantem Breitengrad) eine Distanz von 1723 km. 

    Die Trauer, Argentinien jetzt verlassen zu haben, ist aber erstmal nur von kurzer Dauer. Spätestens nach zwei Tagen in Chile werden wir wieder die Grenze passieren, um nach Ushuaia zu kommen. Gleichzeitig haben wir eine riesige Vorfreude, in wenigen Wochen die Antarktis und Patagonien zu entdecken und dabei immer wieder zwischen Chile und Argentinien zu wechseln, bevor es dann irgendwann bei Chile Chico „dauerhaft“ nach Chile gehen wird.

    Nun aber zum heutigen Tag: Nach dem Aufstehen fuhren wir zum Waschsalon, wo wir am Vorabend unsere Wäsche abgeben hatten. Wir hatten Glück, dass wir am Morgen deutlich langsamer waren als geplant, denn entgegen der Vorankündigung machte die Besitzerin ihren Salon erst um 11:00 Uhr statt um 10:00 Uhr auf. Mit frischer Wäsche machten wir uns dann auf den Weg zum knapp 70km entfernten Grenzposten Monte Aymond. Kurz vor der Grenze hielten wir noch an der Laguna Azul um unseren letzten Essenreste zu verbrauchen. Tierische und pflanzliche Produkte dürfen weitestgehend nicht eingeführt werden, nur teilweise in verarbeiteter Form. Aber anscheinend wird das pro Geenzposten auch unterschiedlich streng gehandhabt. Uns wurde aber gesagt, wir sollen immer ankreuzen, dass wir tierische/pflanzliche Produkte dabei haben, sodass wir keine Strafe zahlen müssen, falls etwas verbotenes entdeckt wird.

    Laguna Azul kurz vor den Grenzposten Monte Aymond

    Angekommen bei der Grenze startete das Ritual, was wir nun schon zwei Mal durchgemacht haben (siehe Tag 18 und Tag 35). Zuerst zur argentinischen Migracion, damit wir selbst ausreisen dürfen. Dann zur Aduana (Zoll), wo wir unsere Temporary Import Permission (TIP) für das Auto „zurückgeben“. Dann ging es über die Grenze. Zuerst wieder zur Migracion, um selbst einzureisen. Dann zur Aduana, um wieder eine temporäre Importgenehnigung zu erhalten. Dies klappte zum Glück problemlos. Anschließend mussten wir zu einem weiteren Schalter, wo wir vorzeigen mussten, dass wir das Online-Formular zu unserer Einreise und verbotenen Produkten ausgefüllt haben. Zum Schluss durften wir das Auto vorfahren, und wurden noch durchsucht. Zum Glück waren dabei die als Hefezopf „versteckten“ Rosinen kein Problem. Und schon waren wir offiziell nach Chile, dem vierten Land unserer Reise eingereist.

    Chilenisch-Argentinische Grenze am Monte Aymond

    Von dem Grenzposten fuhren wir zum Punta Delgada, von wo wir die Magellanstraße mit einer Fähre überquerten, um endlich in „Feuerland“ anzukommen. 

    Fähre über die Magallanes

    Unsere Fahrt führte uns zum Reserva Natural Pingüino Rey, wo wir morgen mit Sereina und Emanuel verabredet sind. Die beiden hatten wir auf der Península Valdés (siehe Tag 75 und Tag 76) kennengelernt und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit ihnen noch einmal Pinguine zu bestaunen. Nachdem wir schon Magellanpinguin und Felsenpinguine sehen durften, ist morgen eine dritte Art an der Reihe. Wir konnten abends noch über den Zaun spähen und sie in der Ferne entdecken. Wer als erstes kommentiert, um welche Pinguine es sich handelt, bekommt eine Postkarte.

    Pinguine in der weiten Ferne beim Reserva Natural Pingüino Rey
    Kategorien: Panamericana

    2 Kommentare

    Rike · November 9, 2024 um 02:44

    Ich würde stark vermuten, dass das Kaiserpinguine sind:)

      Dominik · November 9, 2024 um 10:45

      Ganz knapp vorbei: Beim Schreiben des Blogs gestern Abend wussten wir es selber noch nicht. Es gibt zwei Arten der Großpinguine (Aptenodytes), und zwar den Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) und den Königspinguin (Aptenodytes patagonicus). Heute werden wir die Königspinguine sehen, sie sind die zweitgrößte Pinguinart (etwas kleiner als die Kaiserpinguine) und leben in subantarktischen Regionen, unter anderem auf den Falklandinseln und in Südgeorgien. Im Jahr 2010 kamen überraschend 90 Tiere an den Strand, wo heute die Reserva Natural Pingüino Rey in Chile ist, und seitdem kommen sie jedes Jahr wieder und brüten hier.

      Mangels besseren Antworten geht die nächste Postkarte trotzdem an dich. 🙂

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