Tag 85: Hasta el Fin del Mundo

Nachdem die letzten zwei Tage schon immer wieder am Straßenrand Schilder standen mit der Aufschrift „Ruta dem Fin del Mundo“, war es heute nun so weit: wir erreichten das Ende der Welt. Zumindest wird Ushuaia oft als dieses bezeichnet, da sie die südlichste Stadt der Welt zu sein scheint – ein Ort, an dem die Straßen enden und das Land ins Unbekannte übergeht. Abseits des Stadt-Marketings liegt jedoch die kleine chilenische Siedlung Puerto Williams auf der Insel Navarino etwa 10 Kilometer weiter südlich. Puerto Williams erfüllt seit kurzem die formellen Kriterien für eine Stadt, bleibt aber wesentlich kleiner und weniger bekannt und kann damit vermutlich getrost ignoriert werden.

Bevor es soweit war, mussten wir von unserem Schlafplatz in Rio Grande nochmal 213 km Fahrt hinter uns bringen. Die Fahrt war aber recht angenehm, wenig Wind und landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich.

Nach ungefähr drei Stunden Fahrt war es dann soweit: Wir kamen am Ende der Welt an. Seitdem wir das Auto in Montevideo bekommen haben (siehe Tag 11), sind 75 Tage vergangen und wir sind 14.673 km gefahren. Im Durchschnitt waren das 195,6 km pro Tag. Im Vergleich zu unserer Nordamerika-Reise (siehe 70daysUSA) haben wir uns aber etwas „gebessert“, damals waren es noch 278,0 km pro Tag. Angekommen in Ushuaia parkten auf einem Parkplatz zwischen der Hauptstraße und der Uferpromenade. Nach den Berichten auf iOverlander soll es nachts zwar laut sein, aber mit Ohrstöpseln lässt es sich wohl schlafen. Nach Kaffee und Tee machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Vor unserem inneren Auge hatten wir ein Städtchen wie Tromsø in Norwegen erwartet, aber tatsächlich empfinden wir beide Ushuaia als etwas trostlos. Trotzdem sind wir ja aus gutem Grund hier: es wartet nicht nur die Schiffsfahrt in die Antarktis auf uns, sondern auch nach der Schiffsfahrt der Parque Nacional Tierra del Fuego, und viele schöne andere Wanderungen.