Voller Motivation standen wir um 4:30 Uhr (Sonntag, 17.11) mit unserem Wecker auf, zogen uns schnell an, und warteten dann an der Ablegestelle hinten am Boot, bis es endlich losgeht. Wie am Vorabend angekündigt, sollte es am Portal Point auf das antarktische Festland gehen.

Blick zum Festland mit zwei Eisbergen

Irgendwie dauerte es aber, und als wir dann das Boot voller Guides zurückkommen sahen, wussten wir, dass es wohl schlechte Nachrichten gibt. Und das bestätigte sich dann auch, als die Expeditionsleiterin das Folgende sagte: „You already know it, the tour is cancelled.“ Der Wellengang sei wohl grenzwertig, und an Land sei zu viel Eis und Schnee, als dass dieses mit der ganzen Truppe sicher hätte betreten werden können. Mehr Informationen zu den Gründen, und zum weiteren Tagesablauf gab es leider nicht. Eine Info, ob es einen Alternativplan gibt, gab es leider auch auf Nachfrage nicht. Bis um 10:00 Uhr, als dann immerhin eine Einheit zur Geschichte des Walfanges stattfand, war auch niemand der verantwortlichen Mitarbeiter für Expeditionen zu sehen. Wie auch schon in den letzten Tagen war die Brücke ein guter Ort um Informationen zu bekommen. Dort erfuhren wir, dass es ein Buchungssystem für die verschiedenen Landungsstellen gibt. Leider hat unser Schiff an dem avisierten Ziel (Insel Liége) erst auf 13:00 Uhr einen Slot reserviert. (Am Morgen wollten wir ja eine Landung machen). So verbrachte das Schiff den ganzen Vormittag damit, vor der Insel Liége auf und ab zu fahren. Am Vorabend im Briefing hatten wir schon erfahren, dass die anvisierte Landungsstelle nicht besonders außergewöhnlich sei, es außer Eisbergen nichts gäbe, aber es die einzige erreichbare Stelle sei, die einigermaßen Wind geschützt sei, und damit möglicherweise zumindest eine Zodiac-Tour möglich sein könnte.

Nach dem Mittagessen war es immer noch recht windig, und es gab wieder einmal keine Informationen. Wir und die anderen Passagiere, ebenso die Bar- und Hotelmitarbeiter rätselten gemeinsam was passieren wird. Aber irgendwann tauchte dann doch jemand von Expeditionsteam auf. Und tatsächlich, sie wollten es versuchen, und zumindest die angedachte Zodiac-Tour durchführen. Nachdem wir schon den ganzen Vormittag vor der Insel Liége verbrachten, wäre es sonst sehr bitter gewesen. Trotzdem erhofften wir uns nicht zu viel, da uns erklärt wurde, dass der Punkt nicht besonders schön sei und es kaum Wildleben gäbe.

Der Einstieg in die Zodiacs war dann etwas schwieriger. Die kleinen Boote schaukelten im Vergleich zur MV Ushuaia nämlich ziemlich heftig hin und her. Als wir dann losgefahren waren, machten die Wellen es zuerst ungemütlich, aber als wir dann hinter ein paar Eisbergen verschwanden, war das Wasser teilweise spiegelglatt. Neben schönen Eisskulpturen entdeckten wir auch zwei Pinguine. Die Zodiak-Tour war dann ganz nett, aber trotzdem natürlich kein Ausgleich für die verpasste Landung.

Saskia und Soukaina auf dem Zodiac
Dem ersten Zodiac hinterher in die Traumlandschaft aus Eis und Wasser
Spiegelglattes Wasser mit antarktischer Traumlandschaft
Zwei Gentoo-Pinguine und ein Black-Browed Albatross

Zurück auf dem Boot mussten wie üblich noch Bilder sortiert und Blog geschrieben werden. Vor dem Abendessen überraschte uns zu unserer großen Freude noch eine Buckelwal-Familie, die am Boot vorbei schwamm.

Buckelwal vor der Insel Liége

Nach dem Abendessen folgte noch ein Briefing, bei welchem wir endlich mal klarere Informationen zum kommenden Tag bekamen: Um 8 Uhr wollten wir nochmal versuchen beim Palaver Point auf der Two Hummock Island landen, wo es beim vierten Tag der Schifffahrt nicht klappen wollte (siehe Tag 90). Dort werden wir bis ca. 11:00 Uhr sein, und uns dann nordwärts auf den Weg machen zu den Shedland-Inseln. Die Fahrt dorthin soll ungefähr 8 Stunden dauern. Das Abendessen soll dann schon um 18 Uhr serviert werden und der Landgang ist für 19:00 Uhr geplant. Zu unserer Verwunderung soll nach Rückkehr zum Schiff noch die vor ein paar Tagen angekündigte Talentshow stattfinden.

Kategorien: Panamericana

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