Für unser Abenteuer kauften wir uns im Dezember 2023 ein Oldtimer-Wohnmobil aus dem Hause FFB (inzwischen Teil von Tabbert). Der Aufbau, bestehend aus Sandwichplatten mit Sperrholz und Styropor, steht auf einem Daimler-Benz T1 207d von 1982. Das Fahrzeug stammt noch aus der ersten Generation der T1-Fahrzeuge und hat damit einen Zugstarter und eine unterdruckgesteuerte Einspritzpumpe. Den Spitznamen des Fahrzeuges haben wir von den Vorbesitzern übernommen, die es Bernie tauften. Hier sind die „harten“ Fakten zum Fahrzeug:
- Motor: OM616 (siehe Wikipedia)
- Zylinder: 4
- Leistung: 65 PS
- Kilometerstand beim Start: 183.538 (29.08.2024)
Bei einem Fahrzeug wie diesem ist völlig klar, dass es sowohl Vor- als auch Nachteile gibt. Auf der negativen Seite steht das alltägliche Fahrgefühl. Da der Motor zwischen Fahrer und Beifahrer sitzt und die Dämmung nicht allzu gut ist, ist es beim Fahren ziemlich laut. Außerdem sind 65 PS für ein Fahrzeug mit einem äußerst schlechten CW-Wert nicht gerade sportlich. So reisen wir meistens mit einem maximalen Tempo von 80 km/h. Um unsere Ohren zu schonen, tragen wir dabei oft Ohrenschützer.
Dafür ist der Wohnraum umso gemütlicher. Wir haben im hinteren Teil Platz für bis zu 6 Personen und dank der drei großen Fenster (bei einem passenden Stellplatz) immer eine grandiose Aussicht. Links und hinten lassen sich die Fenster auch öffnen.
Unsere Küche liegt zwischen der Eingangstür und unserem Wohnzimmer. Wir haben eine Spüle, zwei Gas-Kochfelder und einen Kompressor-Kühlschrank. Unter den Kochfeldern stehen zwei 16l-Wasserkanister.
Auch wenn man den Wohnbereich zum Schlafen umbauen kann, schlafen wir gewöhnlich „oben“ im Alkoven. Dort haben wir eine normale 1,40 m Matratze. Bequemerweise müssen wir zum Schlafen nie etwas umbauen, das Bett steht immer bereit. Links unten im folgenden Bild sieht man auch noch unsere Gas-Heizung, die uns trotz ihres Alters zuverlässig an kalten Abenden/Morgen mit Wärme versorgt.
In unserem Bad gibt es eine Trenntoilette und eine Dusche. Tatsächlich haben wir zum Duschen sogar warmes Wasser, welches durch unseren 42 Jahre alten Boiler erhitzt wird.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass unser Reisegefährt mit Sicherheit nicht das optimale Fahrzeug für eine solche Tour ist. Es ist anstrengend zu fahren (vor allem laut und langsam), brachte uns aber bisher zuverlässig auf jede Höhe. Zusätzlich ist die Bodenfreiheit bei manchen Strecken grenzwertig klein. Gleichzeitig ist es von innen und außen unglaublich schön und bietet grandiosen Wohnkomfort. Zum Schlafen muss nichts umgebaut werden, wir können uns gegenseitig etwas aus dem Weg gehen, und es gibt jederzeit Platz für viel Besuch.